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Die CDU-Leute, so heißt es in Senderkreisen, hätten die Kanzlerin zwar lieber im Sitzen präsentiert, konnten aber mit ihrem Argument nicht durchdringen, es sei für alle eine zu große Belastung, 90 Minuten zu stehen. Denn tatsächlich steckt dem "Spiegel"-Artikel zufolge dahinter wohl eine andere Überlegung: Merkel kommt im Fernsehen sitzend besser rüber, finden ihre Berater.
Deshalb hatten die CDU-Wahlstrategen für die sogenannte Townhall-Sendung von RTL, in der die Kandidaten einzeln von Moderatoren und Publikum befragt werden, darauf bestanden, dass die Kanzlerin sitzt. Hinter einem Pult wirke Merkel immer etwas verloren, meint ein Wahlkampfberater.
Bei Steinmeier sei es genau andersherum. Er wirke im Stehen souveräner, auf einem Stuhl dagegen eher behäbig, so die Einschätzung seiner Helfer. Für die RTL-Sendung von diesem Sonntag bestand die SPD deshalb nun ihrerseits darauf, dass ihr Kandidat steht.