Neun Mal wurde das neue Sat.1-Promimagazin am Sonntagabend nun ausgestrahlt. Wie gut sind die Quoten?
VOX hat es erfolgreich vorgemacht: Seit 2007 strahlt der Sender das Magazin «Prominent!» am Sonntagabend gegen 22.30 Uhr aus und fährt mittlerweile regelmäßig Marktanteile ein, die deutlich über dem Senderdurchschnitt liegen. Sat.1 wollte die Erfolgsgeschichte nachmachen und schickt seit Juni 2009 das halbstündige Promi-Magazin «Stars & Stories» mit Moderatorin Verena Wriedt auf Sendung. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass man nach der aktuellen Sommerpause den Produzenten wechseln wird. Grund genug also, auf die Quotenentwicklung zu schauen. Neun Ausgaben sind bisher jeweils sonntags um 22.15 Uhr über die Bildschirme geflimmert – funktioniert das Experiment quotenmäßig bisher und wie schlägt es sich im Vergleich zum VOX-Dauerbrenner «Prominent!»?
Die Premiere der Show wurde am 21. Juni 2009 von 1,52 Millionen Zuschauern bei schwachen 5,9 Prozent Marktanteil verfolgt. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schauten 1,02 Millionen zu, was einen Marktanteil von 9,0 Prozent brachte. Damit lag man deutlich unter dem Sat.1-Senderschnitt. Angesichts der Tatsache, dass die Sat.1-Serien «Navy CIS» und «The Mentalist» im Vorprogramm deutlich bessere Zuschauerzahlen erreichten, war dieser Start sehr enttäuschend.
In den folgenden zwei Wochen sollte es auch nicht besser werden: Mit jeweils 8,6 und 9,2 Prozent wurden bei den Werberelevanten ähnliche Zahlen erreicht. Immerhin schlug die dritte Ausgabe am 05. Juli erstmals das Konkurrenzprogramm «Prominent!», was aber nichts an der Tatsache änderte, dass «Stars & Stories» weiterhin deutlich unter dem Sat.1-Schnitt lag. Interessant: Beide Magazine konnten zunächst nicht signifikant vom Boulevardthema um Michael Jacksons Tod profitieren, der am 25. Juni 2009 verstorben war.
Dies gelang Moderatorin Verena Wriedt erst am 13. Juli 2009 mit aufkommenden Mutmaßungen über eine mögliche Ermordung Jacksons: Hier konnte man gleich 2,09 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 8,4 Prozent an den Bildschirm fesseln. In der Zielgruppe lag das Magazin mit 12,8 Prozent erstmals über dem Senderschnitt. Die schlechte Nachricht: Von den weiteren Folgen, die bis zur Sommerpause ausgestrahlt wurden, erreichte keine mehr solch gute Zahlen. Auch die Reichweiten beim Gesamtpublikum sollten nicht mehr annähernd an die 2-Millionen-Marke anknüpfen. Im Gegenteil kam die sechste Ausgabe am 26. Juli mit nur noch 1,28 Millionen und 5,3 Prozent sowie 0,83 Millionen und 7,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sowohl bei den Reichweiten als auch bei den Marktanteilen auf jeweilige neue Staffel-Negativrekorde.
Eine Woche später konnte man immerhin zum zweiten und letzten Mal einen zweistelligen Zielgruppen-Marktanteil mit 11,0 Prozent erreichen. Doch auch diese Zahlen waren nur ein kurzes Strohfeuer, denn schon sieben Tage danach lag man am 09. August mit 9,1 Prozent bei den Werberelevanten wieder im roten Bereich. Die vorerst letzte Folge am 16. August sahen 1,35 Millionen Zuschauer bei 5,9 Prozent sowie 0,86 Millionen 14- bis 49-Jährige bei 8,4 Prozent. Somit verabschiedete sich «Stars & Stories» ungefähr so schlecht, wie es bei der Premiere begonnen hatte.
Im Durchschnitt kommt das Promi-Magazin auf 1,59 Millionen Zuschauer und 6,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum ab drei Jahren, womit man deutlich unter dem Sat.1-Senderschnitt liegt. In der wichtigen werberelevanten Zielgruppe erreichte die Show durchschnittlich 1,02 Millionen und 9,3 Prozent. Auch diese Werte sind schlecht – aber immerhin für Sat.1 offensichtlich nicht so desaströs, als dass man die Sendung sofort absetzen würde. Im Gegenteil: Mit „Focus TV“ gibt es nach der Sommerpause einen neuen Produzenten für das Magazin. Eines ist allerdings klar: Dem VOX-Quotenhit «Prominent!», der meist im direkten Gegenprogramm bessere Marktanteile einfuhr, hat die neue Konkurrenz wenig geschadet.