Hat die Gewohnheit gesiegt? Der ARD-Talk hatte am Sonntagabend die meisten Zuschauer, während Sabine Christiansen und Sat.1 nochmals empfindliche Einbußen hinnehmen mussten.
Die Quoten der Sat.1-Talkshow «Ihre Wahl! Die Sat.1 Arena», in der am Sonntag Familienministerin Ursula von der Leyen zu Gast waren, tun noch mehr weh als die der Auftaktepisode. Trotz eines gut laufenden Lead-Ins («Criminal Minds», 3,35 Millionen Zuseher) holte die Sendung ab 22.15 Uhr nur 0,59 Millionen Zuseher und lief somit deutlich schwächer als eine Woche zuvor. Bei allen wurden im Schnitt nur 2,8 Prozent Marktanteil gemessen, auch bei den Werberelevanten fiel das Ergebnis der zweiten Episode mit nur 3,8 Prozent nochmals schwächer aus. Das Duell der drei Polittalks am Sonntagabend konnte «Anne Will» für sich entscheiden: Die ARD-Lady lockte 2,60 Millionen Menschen zu sich, was 12,0 Prozent Marktanteil zur Folge hatte.
Die Werte sind zwar deutlich schwächer als an normalen Sonntagen, aber an diesen läuft auch nicht «Maybritt Illner» parallel im ZDF. Wäre Illner Marktführerin nach 22.25 Uhr gewesen, dann wäre manchner ZDF-Verantwortliche wohl auf die Idee gekommen, die Sendung dort regelmäßig auszustrahlen. Weil es allerdings nicht wirklich berauschend lief, ist diese Sorge der ARD-Oberen wohl unbegründet. Mit 1,84 Millionen Zusehern lag Illner klar hinter Anne Will. 9,3 Prozent Marktanteil wurden im Schnitt gemessen. Mit 6,0 und etwas mehr als vier Prozent hatten aber beide öffentlich-rechtlichen Formate mehr Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen als Christiansen in Sat.1.
Bei der Wahlberichterstattung am Vorabend lag die ARD erwartungsgemäß vor dem ZDF, wenn auch nur knapp: Im Ersten informierten sich im Schnitt 2,12 Millionen Menschen (11,1 %), das ZDF wählten 1,90 Millionen Bundesbürger (10,7 %). RTL informierte in «RTL Aktuell» über den Ausgang der Wahlen – hier sahen im Schnitt 3,19 Millionen Menschen zu, die «Sat.1 Nachrichten» verfolgten 1,52 Millionen Bundesbürger.