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RTL verschiebt Gleichgewicht am Nachmittag

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RTL verschiebt Gleichgewicht am Nachmittag
Das schmeckt Sat.1 und ProSieben überhaupt nicht. Nach einer Woche der neuen TV-Saison ist RTL wieder Marktführer am Nachmittag.

Man mag von den geschriebenen Reality-Formaten, die derzeit den Nachmittag bei RTL bevölkern halten was man will: Erfolgreich sind sie jedenfalls. Bis zu 25,1 Prozent Marktanteil fuhr das neue Format «Familien im Brennpunkt» in der vergangenen Woche ein – auch das um 15.00 Uhr gesendete «Verdachtsfälle» kam im besten Fall auf über 20 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Auch wenn sich die Branche einig ist, dass man diese Werte nicht auf Dauer erreichen wird – ein erstes Ausrufezeichen hat RTL damit gesetzt. Man ist wieder Marktführer in der Zielgruppe.

Dementsprechend glücklich ist man derzeit in Köln – Unterhaltungschef Tom Sänger, der auch für das Tagesprogramm des Senders zuständig ist, kündigte am Montag den Start der Doku «Die Schulermittler» noch für 2009 an. Der Produzent dieses Formats, Günter Stampf, gibt der Politik von RTL derweil recht. „Ich glaube, dass RTL einfach momentan den Geschmack des Publikums trifft - die Bundesbürger wollen Familiengeschichten sehen und auch Geschichten, die sich um das Geschehen in Schulen drehen“, sagte er im Exklusiv-Interview mit Quotenmeter.de.



„Wir arbeiten schon seit eineinhalb Jahren an scripted Realitys, weil wir festgestellt haben, dass der Dreh von richtigen Dokus, die Menschen Tage lang begleiten, immer aufwändiger wir“, so Stampf. In Kürze wird RTL also die Zeit zwischen 15.00 Uhr und 17.30 Uhr mit geschriebenen Realitys bestücken. Der Konkurrenz tut das bereits jetzt weh. Am Freitag kamen «Richterin Barbara Salesch» und «Richter Alexander Hold» in Sat.1 nur noch auf etwas mehr als zehn Prozent in der Zielgruppe und lagen damit lediglich noch auf Senderschnitt.

Im Gegenprogramm lief allerdings auch das EM-Spiel der deutschen Frauenfußballnationalmannschaft, welches die Werte der Sat.1-Shows verzerrte. Im Schnitt kann Sat.1-Boss Bolten wohl noch mit 13 Prozent bei beiden Formaten rechnen und sich lediglich noch über die vielen alten Zuschauer freuen, die die Reichweiten bei mehr als zwei Millionen Menschen pro Folgen verharren lassen. Größer sind da schon die Probleme von ProSieben, das mit «We are Family» keine Chance mehr gegen RTL hat.

Teilweise weniger als neun Prozent Marktanteil holten Spezial-Folgen in der vergangenen Woche, in denen Ossis und Wessis miteinander ihr Leben tauschten. In Unterföhring besteht also Handlungsbedarf, denn RTL hat das bislang geltende Gleichgewicht am Nachmittag gehörig zu seinen Gunsten verschoben. Nicht betroffen sind im Übrigen Formate gänzlich anderer Genres: «Two and a Half Men» kam bei kabel eins weiterhin regelmäßig auf mehr als 15 Prozent und auch die «Sturm der Liebe»-Fans blieben ihrem Format treu.

Kurz-URL: qmde.de/37125
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