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Harald Schmidt und der Bart des Kapitäns

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Falscher Schmidt trifft auf echten Schmidt: Rob Vegas berichtet für Quotenmeter.de von der Pressekonferenz des Entertainers.

Das Erste lud im WDR Funkhaus zur Pressekonferenz anlässlich der neuen «Harald Schmidt Show». Schon vorab wurde via Pressemitteilung das grobe Konzept und die neuen “Mitarbeiter” bekannt gegeben. Platz für viele neue Infos gab es also nicht im Nato-Saal vom WDR im 6.Stock.

Harald Schmidt selbst tauchte pünktlich im Trupp der “Bosse” auf und trug demonstrativ Bart. Man hätte Gags, Pointen und Enthusiasmus erwarten können, doch die Pressekonfernez wurde nicht einmal live auf Phoenix übertragen. Im Grunde wird da laut Schmidt in seiner Show “nix Neues passieren". ARD Programmdirektor Volker Herres bezeichnete ihn als “Das Beste im Ersten” und bewarb sich mit seiner humorvollen Einleitung schon fast für den Job als Sidekick.

Bei Nachfragen zu möglichen Veränderungen seiner LateNight verwies Schmidt dagegen immer wieder auf sein Vorbild Johnny Carson und verschwieg dabei mehr oder weniger neue Formen der LateNight wie den «Colbert Report», oder die «Daily Show». Ehrlich gesagt würde man ihm diese neuen Konzepte auch nicht mehr abkaufen. Schmidt ist und bleibt Schmidt. Weitaus spannender als das klassische Grundgerüst seiner Show waren da schon die nicht anwesenden Neuverpflichtungen. Jan Böhmermann, Pierre M. Krause, Katrin Bauerfeind, Peter Richter, Caroline Korneli werden als neue “Mitarbeiter” eingeführt. Auch Ralf Kabelka soll zur Freude einiger Stammzuschauer wieder öfters in die Rolle des Politikers Dr. Udo Brömme schlüpfen.

Erwartet man nun große Hektik bei so vielen Kontrahenten im Studio, so liefert der Nachwuchs in erster Linie Einspieler für Schmidt bei. Er selbst führt die Sendung allein und laut Programmheft sind Zuspieler, Live-Schalten und Einspieler geplant. Irgendwann soll sich dann aber auch aus einem der Mitarbeiter ein Sidekick für die Show entwickeln.



Der “Nachwuchs” wurde von der ARD in Form von Volker Herres gelobt und Schmidt wurde nicht müde seine Show mehr als Plattform für junge Moderatoren zu kennzeichnen. Konnte in der Vergangenheit schon Pocher vom Image des Harald Schmidt profitieren, so fungiert er nun als Wirt für gleich vier junge Künstler und glaubt damit eine neue Talentschmiede zu sein.

Pierre M. Krause, Jan Böhmermann und Caroline Korneli dürften dabei vielen TV-Zuschauer von der RTL-Comedy «TV-Helden» bekannt sein. RTL warf sie aufgrund mangelnder Quote aus dem Programm und nun kommt die Truppe im Ersten unter. Insgesamt wird so sicherlich die Qualität der Einspieler steigen, wobei man sich noch nach der genauen Rolle von Katrin Bauerfeind fragen muss. Bekannt geworden durch das Internet-Format «Ehrensenf» moderiert sie seit einiger Zeit bei 3Sat, kommt anscheinend bestens mit Harald Schmidt aus, aber hat in Punkto Satire und StandUp weniger Erfahrung als die «TV-Helden».

Das Internet ist für den TV-Entertainer dagegen nicht wichtig. Für ihn sei das Netz "ein völlig neutraler Faktor für die, die sich damit beschäftigen". Niemals würde er bei Diensten wie Twitter kostenlos Informationen verteilen. Informationen seien Ware und die gebe es bei ihm nur “gegen Geld oder wie heute gegen positive Berichterstattung". Trotzdem hat man seine Webseite einer Schönheitskur unterzogen und einige seiner Mitarbeiter werden das Netz sicherlich in ihrem Rahmen nutzen. Er selbst könne dagegen “gerade mal eine SMS schreiben”.

Schmidt selbst machte auf der Pressekonferenz einen ziemlich fitten Eindruck. Leider hatten sich aber wohl alle geladenen Pressevertreter mehr vom Profi in Sachen LateNight erhofft. Doch wie ist das meist bei Schmidt? Die erste Show wird verissen und trotzdem freut man sich ihn endlich wieder im Fernsehen zu sehen. Seine Form von “Arbeitsverweigerung” betreibt er auf höchstem Niveau, hat nun junge Leute im Team und wir damit seine eine Million Stammzuschauer in der ARD bis 2011 auf jeden Fall gut unterhalten. Zur Not kann er danach wie Pilawa ins ZDF wechseln und seine Late Night einmal im Monat vom Traumschiff senden. Den Bart des Kapitäns hat er auf jeden Fall jetzt schon dafür.

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