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Immer wieder war von einer gleichberechtigten Kooperation die Rede, in die nicht nur die beiden großen TV-Sender eingebunden werden, sondern auch neun Popwellen – unter anderem Eins Live, SR1, SWR 3 und Bayern 3. Die Radios werden eine entscheidende Rolle in der Berichterstattung zum Vorentscheid einnehmen, haben sie doch zusammen mit rund 15 Millionen Hörern ein größeres Publikum als die Fernsehsender. ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber, der den Deal eingefädelt hat, sprach Stefan Raab die größte musikalische Glaubwürdigkeit in Deutschland zu und betonte eindeutig, dass es ihm um eine Zusammenarbeit mit Raab ging.
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Das Viertelfinale läuft dann ebenso wie das Finale im Ersten, das Halbfinale überträgt der Privatsender ProSieben. Wer weiterkommt und letztlich gewinnt, entscheiden die Zuschauer – ebenso dürfen sie auch das Lied wählen, welches in Oslo vorgetragen wird. Die Sendungen laufen vermutlich unter dem Titel «Unser Star für Oslo 2010». Wer neben Raab in der Jury sitzt, steht noch nicht fest. Die Kosten teilen sich ProSieben und ARD – jeder Sender zahlt seine eigene Show, das Bühnenbild zahlen beide Sender.
Einen kleinen Seitenhieb von Raab bezüglich der zähen Verhandlungen, die sogar einmal abgebrochen wurden, gab es dann aber doch: Augenzwinkernd sprach er in Sachen Geschwindigkeit für ARD-Verhältnisse von einem „Feuerwerk“, woraufhin ARD-Unterhaltungsmann Schreiber einwarf, Raab müsse „nicht übertreiben“. Der Entertainer ließ sich seinen Spaß nicht nehmen und scherzte, er würde SWR-Intendant Boudgoust künftig den Spitznamen „Speedy Gonzales“ geben.