«Mein Revier»

Mit «Mein Revier» versuchte sich kabel eins am Sonntagabend an einer neuen Doku. Mit Erfolg?

Im Sommer 2009 startete kabel eins mit der Polizei- und Ordnungshüter-Doku «Mein Revier» ein neues Format am Sonntagabend, nachdem die Quotenerfolge von «Mein neues Leben XXL», das zwischen Dezember 2007 und Februar 2009 auf diesem Primetime-Sendeplatz um 20.15 Uhr ausgestrahlt wurde, schon lange vorbei waren. Der Sender selbst befindet sich seit Monaten im Aufwind und gewinnt mehr und mehr Marktanteile, doch der Sonntagabend ist weiterhin ein Problemsendeplatz in einem hart umkämpften Programmumfeld. Konnte «Mein Revier» dieses Problem lösen?

Am 21. Juni 2009 debütierte die Doku mit 1,30 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 4,0 Prozent beim Gesamtpublikum ab drei Jahren. In der Zielgruppe lag die Premiere mit 6,4 Prozent auf dem Senderschnitt. Besonders erfolgreich konnte man die Premiere also nicht bezeichnen. Eine Woche später hat sich der Ersteindruck bestätigt; die zweite Folge kam nur auf 5,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Etwas über den Senderschnitt hob sich die dritte Episode am 05. Juli, die 7,0 Prozent der Werberelevanten erreichte. 1,17 Millionen sahen insgesamt zu.

Eine Woche später folgte allerdings ein Absturz der Gesamtreichweiten auf nur noch 0,99 Millionen. Es wurde nur noch ein Zielgruppen-Marktanteil von 5,2 Prozent erreicht. In den folgenden drei Wochen sah es nicht viel besser aus: Zwischen 5,8 und 6,4 Prozent der Werberelevanten schalteten ein – immerhin sahen aber immer jeweils mehr als eine Million Menschen zu. Die erfolgreichste Ausgabe der Doku wurde am 09. August ausgestrahlt, denn 1,26 Millionen Zuschauer brachten den besten Marktanteil von 4,4 Prozent und auch bei den Werberelevanten waren 7,4 Prozent der höchste Wert aller zwölf hier analysierten Folgen.

Doch schon sieben Tage später war erneut Ernüchterung angesagt, denn der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen fiel auf 5,1 Prozent – der vorläufige Negativ-Rekord. Zwei Wochen später sollte es aber noch schlimmer kommen: Die Sendung schalteten am 30. August nur noch 0,76 Millionen insgesamt ein; der Marktanteil beim Gesamtpublikum fiel mit 2,5 Prozent erstmals unter die 3-Prozent-Marke. Bei den Werberelevanten ein ähnliches Bild, denn erstmals wurden weniger als fünf Prozent erreicht: Nur noch 3,5 Prozent Marktanteil standen zu Buche.

Zum Desaster wurden dann die Quoten der vorletzten Folge am 06. September: Mit nur noch 0,69 Millionen Zuschauern und 2,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen wurden die schlechten Werte nochmals deutlich unterboten. Am 13. September dann der überraschende Aufschwung mit der letzten Ausgabe: Mit 1,51 Millionen Zuschauern und 0,95 Millionen Werberelevanten gab es jeweils Rekord-Reichweiten. In der Zielgruppe kam die Sendung auf 6,6 Prozent und erreichte damit den Senderschnitt. Die Erklärung für diese überraschend hohen Werte dürfte sein, dass mit dem TV-Duell im Gegenprogramm auf vier Sendern nur eine Alternative vorhanden war und viele Zuschauer zu den anderen Sendern getrieben haben dürfte.

Im Durchschnitt wurde «Mein Revier» von 1,09 Millionen Menschen gesehen. Somit erreichten die 13 Folgen einen Marktanteil von 3,6 Prozent beim Gesamtpublikum und liegen damit unter dem Durchschnitt von kabel eins. In der werberelevanten Zielgruppe sahen durchschnittlich 0,73 Millionen Menschen bei 5,7 Prozent zu. Dieser Wert ist nur 0,1 Prozentpunkte vom Senderschnitt entfernt. Besonders bitter für die Doku: Der deutliche Abwärtstrend während der Staffel lässt wenig Hoffnung auf eine Fortsetzung, besonders die Werte der letzten Folgen waren schwach. Die Etablierung einer neuen Doku-Serie am Sonntagabend für kabel eins dürfte man damit als gescheitert bezeichnen.