Im wilden Westen wurde scharf geschossen, geflucht, gestritten und gepokert. Dass der Westen aber viel mehr war, erzählt die Serie «Deadwood» mit ihrer Geschichte der gleichnamigen Siedlung, in der nur das Recht des Stärkeren galt. «Deadwood» ist ein verkanntes Drama-Meisterwerk unserer Fernsehzeit.
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Der Zuschauer trifft im Laufe von «Deadwood» nicht nur auf Swearengen und Bullock, sondern auch auf bekannte Western-Legenden wie Calamity Jane (Robin Weigert) und Wild Bill Hickok (Keith Carradine), die in dem gesetzlosen Territorium ihr Glück finden wollen. Er trifft das Ehepaar Garret (Molly Parker und Jim Beaver), das als Besitzer eines wertvollen Gold-Claims nach Deadwood reist und von da an um sein Leben fürchten muss. Oder Cy Tolliver (Powers Boothe), den pompösen Casino- und Bordellbetreiber, der in der Stadt eine weitere Einnahmequelle sieht und damit in direkte Konkurrenz zum feindseligen Swearengen tritt. Reverend Smith (Ray McKinnon), der die Religion in diese gottlose Stadt bringen will und nicht nur mit unethischen Bürgern, sondern auch mit einer eigenen, zermarternden Krankheit fertig werden muss. Und die Hure Trixie (Paula Malcomson), die zwar ein herzensguter Mensch ist, aber als Arbeiterin von Swearengen das harte Geschäft im Wilden Westen versteht wie keine zweite – bis die Liebe alles durcheinanderwirft.
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«Deadwood» stammt aus der Feder von Produzent David Milch, der zuvor mit «NYPD Blue» eine der erfolgreichsten Krimiserien der 90er Jahre erschaffen hatte. Im Laufe seiner Ausstrahlung gewann «Deadwood» acht Emmys bei 28 Nominierungen sowie einen Golden Globe und war besonders bei Kritikern hochgelobt. Bei der Produktion wurde neben der inhaltlich historischen Korrektheit besonders auch bei den Sets, Kostümen und den Dialogen auf die Authentizität geachtet. Die Aussprache ist daher jener des 19. Jahrhunderts angepasst.
In den USA wurde die Serie zwischen 2004 und 2006 in drei Staffeln mit insgesamt 36 Folgen auf dem Pay-TV-Sender HBO ausgestrahlt und war zu ihrer Zeit eines der erfolgreichsten Programme nach den «Sporanos» auf diesem Sender. Die erste Staffel wurde durchschnittlich von 4,5 Millionen Zuschauern verfolgt – ein enorm hoher Wert für HBO. Der Pilotfilm begeisterte 5,76 Millionen Menschen. Das Ende der Serie ist so überraschend wie verwirrend gekommen: Noch vor dem Beginn der dritten Staffel wurde übereinstimmend von vielen Medien berichtet, dass HBO der Serie definitiv eine vierte Season bestellen werde. Doch monatelang passierte nichts, sodass es schließlich kein Wunder war, dass der Sender die Option für die Vertragsverlängerungen mit den Darstellern verstreichen ließ.