Der Polittalk mit Sabine Christiansen und Stefan Aust hatte bis zum Schluss nie den Hauch einer Chance. Zum Abschied nahm auch RTL den Talkern mit seinem Polit-Dreikampf noch einige Zuschauer ab.
Was war schuld am Misserfolg der Talkshow «Ihre Wahl! Die Sat.1-Arena»? Das Konzept, der Sendeplatz, die Moderatoren – oder scheiterte Sat.1 letztlich nur am Politikverdruss seiner Zuschauer? Wie auch immer: Eine wirkliche Chance hatten Sabine Christiansen und Stefan Aust von Anfang an nicht.
Und so fiel das Ende der Sendung am Wochenende überaus tragisch aus: Von den mehr als drei Millionen Zuschauern, die zuvor noch die US-Serie «Criminal Minds» gesehen hatten, konnten Christiansen und Aust gerade mal noch 650.000 halten. Der Gesamt-Marktanteil fiel mit 3,1 Prozent verheerend aus – in der Zielgruppe verabschiedete sich der Wahl-Talk sogar auf einem neuen Tiefpunkt. 350.000 junge Zuschauer und ein Marktanteil von nur 3,5 Prozent sprechen hier eine sehr deutliche Sprache.
Die Konkurrenz war für «Ihr e Wahl!» ohnehin besonders hart: Nicht nur, dass «Anne Will» im Ersten von 4,29 Millionen Menschen gesehen wurde und sogar beim jungen Publikum mehr als doppelt so viele Zuschauer erreichte – auch RTL wilderte noch bei den an Politik interessierten Zuschauern. Dort schlug sich «2009 – Wir wählen» mit Guido Westerwelle, Renate Künast und Gregor Gysi vergleichsweise ordentlich: Ein Marktanteil von 10,4 Prozent konnte hier ab 22:05 Uhr erzielt werden – im Vergleich zu den Townhall-Meetings mit Merkel und Steinmeier hatte der Dreikampf klar die Nase vorn.
Beim Gesamtpublikum erreichte die RTL-Sendung übrigens 1,53 Millionen Menschen sowie einen Marktanteil von 7,2 Prozent. Mit ähnlichen Werten wäre man in Sat.1 sicherlich hochzufrieden gewesen, doch letztlich gaben die Zuschauer der Wahlarena mit Sabine Christiansen und Stefan Aust von Beginn an keine Chance – nach Gründen für das Scheitern muss der Sender nun jedoch selbst suchen.