Sat.1 gelingt mit DDR-Film erneut ein Quoten-Hit

Allmählich wird’s unheimlich: Erneut spielte Sat.1 mit einem Film am Dienstag vorne mit – und brachte «Dr. House» & Co. in Bedrängnis.

«Barfuß bis zum Hals» erwies sich in der vergangenen Woche mit 20,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe als Überraschungs-Hit für Sat.1 – nun scheint man in München Morgenluft gewittert zu haben. Nachdem es also zuletzt für einen eigenproduzierten Film so gut lief wie seit fünf Jahren nicht mehr, legte der Sender nur sieben Tage später noch einmal nach.

Diesmal war es das Geschichtsdrama «Böseckendorf – Die Nacht, in der ein Dorf verschwand», das ähnlich hohe Werte erzielen konnte und damit auch den US-Serien von RTL bedenklich nahe kam. 2,28 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer machten Sat.1 zwar nicht zum Marktführer, brachten allerdings gehöriges Rumoren in den sonst in Stein gemeißelten klaren Sieg von «Dr. House» & Co. Der Marktanteil lag bei hervorragenden 19,1 Prozent.



Auch insgesamt reichte es nicht ganz für die Spitzenposition, was Sat.1-Chef Guido Bolten jedoch angesichts des ebenfalls sehr überzeugenden Ergebnisses nur wenig stören dürfte. 4,99 Millionen Zuschauer konnten sich für den Spielfilm mit Anna Loos und Thure Riefenstahl begeistern, sodass der Marktanteil hier mit 17,4 Prozent ebenfalls sehr gut ausfiel. Gute Quoten verzeichnete Sat.1 anschließend aber auch noch mit der zum Film passenden Doku «Grenzfall Böseckendorf –Flucht in letzter Sekunde», die von 2,61 Millionen Zuschauern gesehen wurde und in der Zielgruppe auf 14,7 Prozent Marktanteil kam.

Nach 23 Uhr war das Interesse des Publikums an DDR-Themen allerdings weitgehend gestillt, sodass sich die Dokumentation «Freiheit! Das Ende der DDR» mit 11,6 Prozent bei insgesamt 1,22 Millionen Zuschauern begnügen musste. Für Sat.1 erwies sich der Dienstag somit erneut als quotenstarkes Pflaster, das letztlich auch positive Auswirkungen auf die Tageswerte des Senders hatte. Mit 15,3 Prozent setzte sich Sat.1 beim Gesamtpublikum vor die Konkurrenz und auch in der Zielgruppe lag man mit 15,0 Prozent weit im grünen Bereich. Dass nicht jedes DDR-Thema in diesen Tagen vom Publikum angenommen wird, zeigte sich übrigens im ZDF: Dort kam die Doku «Flucht in die Freiheit» zur besten Sendezeit nicht über 2,09 Millionen Zuschauer hinaus.