Schwacher Start für «Die Oliver Pocher Show» in Sat.1. Dass sich das Interesse in Grenzen hielt, ist auch ein hausgemachtes Problem: «Yes We Can Dance!» versagte zuvor erneut.
Mit Marktanteilen auf Höhe des Senderschnitts wollte sich Oliver Pocher bei seinem Wechsel zu Sat.1 zunächst begnügen, war im Vorfeld zu hören. Doch angesichts der zahlreichen Baustellen des Münchner Senders am Freitagabend schien sogar das schwierig. Nun steht fest: Zu Beginn hat er dieses Ziel nicht ganz erreicht.
Bei 11,3 Prozent lag Sat.1 im vergangenen Monat in der Zielgruppe – diesen Wert konnte «Die Oliver Pocher» mit ihrer ersten Ausgabe nicht erreichen. Ein völliger Fehlstart blieb allerdings aus, da immerhin ein zweistelliger Wert eingefahren werden konnte. Mehr als 990.000 Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren sowie ein Marktanteil von 10,4 Prozent in der Zielgruppe waren zum Auftakt für Pochers neue Late-Night-Show nicht drin.
Auch insgesamt ist noch Luft nach oben: Hier kam die Sendung nicht über 1,53 Millionen Zuschauer und 7,0 Prozent Marktanteil hinaus. Allerdings hatte es Sat.1 seinem neuen Aushängeschild auch nicht einfach gemacht, setzte man ihn doch einerseits gegen den überstarken Günther Jauch, der trotz weitgehend langweiliger Ost-West-Show bei RTL fast jeden vierten jungen Zuschauer anlockte. Zudem hätte das Vorprogramm für Pochers neue Show kaum schwächer laufen können: Gerade mal 1,32 Millionen Zuschauer verfolgten die Tanzshow «Yes We Can Dance!» mit Kai Pflaume, sodass am Ende ein mieser Gesamt-Marktanteil von 4,6 Prozent erzielt werden konnte.
In der wichtigen Zielgruppe entsprachen 820.000 Zuschauer auch diesmal wieder äußerst schwachen 7,4 Prozent Marktanteil – angesichts dessen machte Pocher daher bei seinem Sat.1-Einstand fast noch das Beste aus seiner misslichen Situation. Nun liegt der Ball bei Sat.1: Der Sender muss seiner Late-Night-Show Zeit geben, um sich zu entwickeln und ein Profil zu entwickeln. Ob man dann auch bei einstelligen Zielgruppen-Marktanteile nicht die Nerven verliert, wird sich erst noch zeigen müssen. Kleine Genugtuung für Pocher: Sein ehemaliger Weggefährte Harald Schmidt blieb am Abend zuvor mit nur 1,47 Millionen Zuschauern sogar hinter Pocher zurück.