Die gute Nachricht: Michelle Hunziker tat «Wetten, dass..?» nicht weh. Doch noch während der Show war klar: Eigentlich ginge es auch ohne sie. Die TV-Kritik...

Sicher: Es war keine glänzende Ausgabe, doch sie hatte ihre unterhaltsamen Momente. Ob es wirklich hätte sein müssen, dass eine Zuschauerin im Publikum ihr auf dem Hintern platziertes Bill-Tattoo in die Kamera hält, darf natürlich ebenso bezweifelt werden wie der Sinn von Oliver Pochers unlustigem Stand-Up, der damit ganz bestimmt keine Werbung für seine gerade gestartete Sat.1-Show machte. Letztlich wollte es Gottschalk wohl eben allen recht machen, was mal mehr, mal weniger gut gelang.
Michelle Hunziker, im Vorfeld zur Hauptattraktion der Show herbeigeschrieben, ging zwischen Whitney, Bully und riesigen Dinosauriern fast unter – und als sie es nach ihrem Einsatz bei der Außenwette nicht rechtzeitig ins Studio schaffte und Gottschalk plötzlich völlig unvorbereitet auf einen Kandidaten losgelassen wurde, dürfte sie ebenfalls fast niemand vermisst haben. Zeitweise diente sie darüber hinaus nicht mal zum Vorstellen der Wetten als viel mehr zum bloßen Anfeuern. Die ehrliche Erkenntnis des Abends: Eigentlich kann’s Gottschalk auch nach wie vor alleine.
Nun ist sie allerdings da, doch wer sich zuvor Sorgen machte, Hunziker würde «Wetten, dass..?» Schaden zufügen – der darf sich beruhigt zurücklehnen: Hunziker tat der Show keinesfalls weh. Vielleicht trug sie ja sogar dazu bei, dass Gottschalk deutlich motivierter durch die Sendung führte als bei mancher Ausgabe in der Vergangenheit. Dass beide Moderatoren schließlich noch gegeneinander wetteten, erwies sich zudem am Ende als unterhaltsamer Einfall, der der Show sicherlich gut getan hat. Dennoch: Etwas weniger Ekel-Faktor und dafür etwas mehr Gelassenheit vor den Machenschaften der Privaten stünden der ZDF-Show gut zu Gesicht.