In einem Interview mit "Euro am Sonntag" machte der ProSiebenSat.1-Chef noch einmal deutlich, dass der Konzern mit weniger Werbeeinnahmen auskommen muss.
ProSiebenSat.1-Boss Thomas Ebeling rechnet mit einer negativen Entwicklung des Werbemarktes. "Wir gehen weiter davon aus, dass der TV-Werbemarkt 2009 um zwölf bis 16 Prozent zurückgeht", sagte er in einem Interview mit der Zeitung "Euro am Sonntag".
"Es gibt zwar nach wie vor konjunkturelle Risiken, aber die Menschen haben jetzt einen Tick mehr Optimismus", so Ebeling weiter. Auch er selbst sieht der Zukunft - trotz milliardenschwerer Schuldenlast - positiv entgegen. Dass sich ProSiebenSat.1 mit der SBS-Gruppe zusammenschloss, sieht er nicht als Nachteil: "Auch an der Gerade jetzt ist eine europäische Basis ein großer Vorteil." Die deutsche Sendergruppe sei jedoch auch alleine "absolut überlebensfähig."
"Wir müssen unsere Werbezeiten angemessen kapitalisieren und wertsteigernde Strategien umsetzen", nannte der Konzernchef als eines der Ziele. "Der Preis sollte nicht das einzige Kriterium sein, über das wir mit unseren Werbekunden reden. Man muss über Sendungen, Marken, Zielgruppen sprechen, über innovative Promotionskonzepte und die Verzahnung von Online und TV", so Ebeling in "Euro am Sonntag".
Aber auch die Motivation der eigenen Mitarbeiter will Thomas Ebeling wieder steigen - vor allem bei Sat.1 litt nach dem Umzug von Berlin nach München die Stimmung, auch wenn die Identifikation mit dem Unternehmen nach wie vor hoch sei, wie der ProSiebenSat.1-Chef betont. Dennoch habe man reagiert: "Jetzt werden Führungskräfte besser geschult, die interne Kommunikation wird intensiviert, und wir geben den Mitarbeitern in Standortgesprächen konkretes Feedback."