Wer RTL oder ProSieben hochauflösend sehen will, muss künftig 50 Euro pro Jahr bezahlen. Die ersten zwölf Monate werden allerdings kostenlos sein.
Zum 1. November startet der Satellitenanbieter SES Astra wie erwartet seine umstrittene HD-Plattform HD+ - zunächst mit den Sendern RTL und VOX, ehe im Januar Sat.1, ProSieben und kabel eins folgen werden.
Unklarheit herrschte zuletzt allerdings wegen des Preises, da - so viel stand fest - der Empfang auf Dauer nicht kostenlos sein wird. Zuschauer können HD+ über den Kauf eines HD+-Satellitenreceivers ein Jahr lang kostenlos nutzen. Eine vertragliche Bindung oder ein Abonnement seien für das neue Angebot nicht notwendig - das Anschließen des Receivers genüge.
Will man HD+ allerdings darüber hinaus nutzen, muss die entsprechende HD+-Karte zum Preis von 50 Euro im Prepaid-Verfahren aufgeladen werden - etwa im Netz oder per Telefon. Es sei auch möglich, im Handel eine neue Karte zu erwerbe, teilte SES Astra mit. Vom Abo-Konzept, über das zuvor spekuliert worden war, hat das Unternehmen damit also Abstand genommen. Inwiefern Zuschauer bereit sind, für eigentlich frei empfangbare Sender Geld zu bezahlen, bleibt jedoch abzuwarten. Wilfried Urner, Geschäftsführer der HD PLUS GmbH, zeigte sich dennoch optimistisch: "Fernsehzuschauer in Deutschland haben bereits 17 Millionen HD-fähige Fernsehgeräte gekauft. Damit haben sie eindrucksvoll bewiesen, dass sie für HD vorbereitet sind."
Er betonte zugleich, dass Astra offen sei für weitere Sender auf der Plattform. Ein Problem könnten jedoch die notwendigen Receiver werden, die zum Empfang nötig sind: Bis Ende des Jahres werden sechs Modelle von HD+-Receivern auf den Markt kommen, die den Empfang möglich machen und entsprechend gekennzeichnet sind. Mit ihnen können dann auch kostenlos empfangbare HD-Sender gesehen werden wie etwa jene von ARD, ZDF oder arte.