«Leno Show»: Quotendiskussion geht los

Es war zu erwarten: Immer mehr Fernsehmacher und Experten bezeichnen das Experiment der Late Night um 22.00 Uhr als gescheitert. Auswirkungen seien im gesamten Programm spürbar.

Seit einem Monat sendet Jay Leno seine neue werktägliche Show um 22.00 Uhr, die Quoten haben sich inzwischen eingependelt. Etwas mehr als fünf Millionen Menschen schalten aktuell ein – die genauen Zahlen hängen noch sehr vom jeweiligen Tag und dem entsprechenden Vorprogramm ab und dennoch gibt es nun erste Stimmen, die das Experiment als gescheitert bezeichnen. Shari Anne Brill von der Agentur Carat verglich die derzeitige Situation des NBC-Abendprogramms mit Dominosteinen. Im Zuge der schwächeren Reichweiten um 22.00 Uhr würden auch andere Programmgrößen fallen.

Prominentes Beispiel für Zuschauerverluste ist beispielsweise das noch im Vorjahr sehr erfolgreich um 22.00 Uhr gesendete «Law & Order: SVU», das sich nun auf dem prominenteren Slot um 21.00 Uhr deutlich schwerer tut. Die Auswirkungen machen sich jedoch auch auf das Programm nach der Leno-Show bemerkbar. Wie schon vorher erwartet, leiden vor allem die lokalen 23.00 Uhr-Nachrichten unter Leno. Seine Show verliert viele Zuseher nach den ersten 20 Minuten, in denen der beliebte Stand Up-Teil des Moderators zu sehen ist.



Das wiederrum hat auch erhebliche Auswirkungen auf die weiteren NBC-Late-Night-Shows, die ab 23.35 Uhr starten. Conan O’Brien, der im Sommer die «Tonight Show» von Jay Leno übernahm, fiel in den vergangenen Wochen hinter David Letterman (CBS) zurück. Dieser profitiert derzeit allerdings wohl von seiner Sexaffäre. Letterman gab zu, intime Kontakte zu Mitarbeiterinnen seiner Show gehabt zu haben. Auch um 00.30 Uhr liegt inzwischen CBS mit Craig Ferguson vor dem NBC-Pendant mit Jimmy Fallon – und genau das dürfte den Machern von NBC gar nicht gefallen.