Die Kritiker

«SOKO Wien: Die grauen Männer» (5x01)

von

Story


Nach einem Schachspiel im Park muss Carl Ribarski hilflos mitansehen, wie sein schon älterer Schachpartner Peter Hallbach absichtlich von einem Taxi überfahren wird und auf der Straße verblutet. Hallbach stirbt in Ribarskis Armen.

Am nächsten Tag erfährt der SOKO-Ermittler, dass sein Schachpartner Hallbach der ehemalige österreichische Innenminister war und während seiner Amtszeit in eine weitreichende Korruptionsaffäre, den "Argos-Skandal", verwickelt war. Während Carl Ribarski und seine Kollegen voll in die Ermittlungen einsteigen, mahnt Oberst Dirnberger sein Team zu besonderer Diskretion und Vorsicht. Unterdessen erhärtet sich der Verdacht, dass Peter Hallbach eindeutig Opfer eines Mordanschlages geworden ist.

Carl Ribarski und sein Kollege Helmuth Nowak fahren zu Hallbachs Wohnung, wo sie auf dessen Tochter Maria, eine sehr attraktive Frau, treffen. Im Safe der Wohnung finden sie neben Dokumenten, Geld und einer Waffe auch ein GPS Gerät für Wanderer. Laut Maria hatte ihr schwerkranker Vater beschlossen, nun am Ende seines Lebens endlich die Wahrheit über den "Argos -Skandal" niederzuschreiben. Dabei handelt es sich um eine sehr heikle Angelegenheit, denn einige seiner damaligen Wegbegleiter sind auch heute noch aktiv in Wirt-schaft und Politik tätig. Niemand weiß jedoch, wo sich Hallbachs Aufzeichnungen befinden.

Darsteller


Stefan Jürgens («Ossis Eleven») ist Major Carl Ribarski
Gregor Seberg («Küss mich, Prinzessin») ist Oberstleutnant Helmuth Nowak
Lilian Klebow («Stadt! Land! Mord!») ist Revierinspektorin Penny Lanz
Dietrich Siegl («Um Himmels Willen») ist Oberst Otto Dirnberger
Sandra Cervik («Die Geschworene») ist Dr. Julia Trautmannsdorff
Helmut Bohatsch ist Franz Wohlfahrt
Paul Matic («Liebe in anderen Umständen») ist Dr. Seiler

Kritik


Der Auftakt der fünften Staffel von «SOKO Wien», die Dienstag im ORF ihre Premiere feierte und ab dem 16. Oktober im ZDF zu sehen sein wird, basiert auf einer soliden Grundidee, deren Ausführung jedoch einige Mängel bezüglich der Plausibilität des Plots hat. Natürlich hat es auch irgendwie etwas Bezeichnendes, dass ein schweizerischer Regisseur eine österreichische Krimifolge mit einer deutschen Hauptfigur umsetzt. Unfreiwillige Eurovision im viel geliebten Österreich, sozusagen.

Die Prämisse der Folge um die Ermordung eines verhassten Politikers hat durchaus dramatisches Potential, doch leider wird der interessante Thomas-Bernhard-esque Stoff um Degeneration in hohen Regierungskreisen und das daraus folgende Verkommen des Staates nur unzureichend aufbereitet. Zu viel Zeit wird auf das Erzählen einer langweiligen und unglaubwürdigen Romanze zwischen dem Ermittler Ribarski und der Tochter des Opfers verschwendet. Um einiges interessanter wäre es da gewesen, tiefer in die Hintergründe der fiktiven “Argos-Affäre” einzutauchen, denn hier bleibt die Folge leider durchgängig nur an der Oberfläche.

Da Ribarski ferner vollkommen dämlich handelt und zum Schluss mit aller Vorhersehbarkeit ins offene Messer läuft, ist die Auflösung am Ende leider gänzlich unbefriedigend und die Episode endet nach einer mehr schlecht als recht geschriebenen Peripetie recht abrupt. Zu viele Fragen bleiben ungeklärt, und die Plot-Holes im Drehbuch von Axel Götz und Sascha Bigler werden ums Verrecken nicht geschlossen. Trotz der recht eindimensionalen und, nun ja, eher dämlichen Figur, die er verkörpern muss, macht Hauptdarsteller Stefan Jürgens seine Sache nicht schlecht und äußerst authentisch. Seine Kollegen spielen ebenfalls allesamt passabel, wenn auch keine wirklich herausragende Leistung zu sehen ist. «SOKO Wien: Die grauen Männer» von Regisseur Erwin Keusch bleibt trotz einer spannenden Grundidee ein ziemlich mauer Krimi.

Das ZDF strahlt «SOKO Wien» ab Freitag, dem 16. Oktober 2009, um 18.00 Uhr aus.

Kurz-URL: qmde.de/37826
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