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Während der ersten Ausgabe konnte sich die neue Sendung nicht entscheiden, ob sie ein Comedyformat oder eine ernsthafte Talkshow sein will. Die Themen der vier Frauen wechselten so schnell, dass es einem schwindelig wurde. Dabei war keines auf das vorhergehende abgestimmt. Auf eine kurze Diskussion über die schönsten Politiker, folgte ein ernsthafter Abschnitt über Eltern, die ihre Kinder zu stark unter Erfolgsdruck setzen. Auf eingerissene Kaiserschnittnarben folgte Vladimir Klitschkos Vorliebe für Hackenschuhe. Mit Schlankheitswahn, Traumhochzeiten und teuren Schuhen waren am Ende alle Themen vertreten, die man als Mann von einer Frauenrunde erwartet. Die Auswahl der Inhalte wirkte, als hätte sich Al Bundy versucht in den Kopf einer Frau hineinzuversetzen. Dass sich für dieses Abhaken der dümmsten Klischees ernsthafte Journalisten wie Bettina Böttinger hergeben, ist erschreckend.
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Zwischendurch wurde von den Beteiligten anscheinend obendrein erwartet, dass sie permanent kleine Witzchen in die Show einbauen. Da die vier Moderatorinnen an einem halbkreisförmigen Tisch saßen und sich erzwungene Überleitungen zwischen den bemühten Scherzen herausquälten, glaubte man sich zeitweise in einer alten Folge «7 Tage, 7 Köpfe» verfangen zu haben. Einzig die pinke Kulisse zerschlug diesen Eindruck. Mit Maite Kelly war zudem wie damals ebenfalls ein Mitglied dabei, das einen ausländischen Akzent hat. Zumal die Gute optisch etwas an Gaby Köster erinnerte. Wer jedoch dachte, dass der Humor von Rudi Carrel und Co. nicht unterboten werden konnte, wurde von «Frauenzimmer» eines Besseren belehrt. So ließ Bettina Böttingers folgenden Beitrag zum Thema attraktiven Politiker vom Stapel: „Rainer Brüderle ist wenigstens Weinexperte. Der kann sich selbst schön saufen, bevor er in den Spiegel schaut.“ Da wundert es auch nicht, dass das Publikum im Studio oft nur höflich applaudierte.
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Der einzige Pluspunkt für die Show war, dass der Aufzeichnungstermin der Sendung erst kurz zurücklag, denn so war es den vier Damen möglich, bereits über die neuen Ämter innerhalb der schwarz-gelben Koalition zu sprechen. Aber auch hier waren die Macher inkonsequent, denn man hätte die Sendung dann auch tatsächlich live ausstrahlen können.
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Vielleicht versteht man diese Art der Unterhaltung als Mann nicht. Vielleicht ist dieses Umherspringen der Themen für Frauen nachvollziehbar und sogar unterhaltsam. Vielleicht möchte die weibliche Zielgruppe am Nachmittag gar nicht mit allzu ernsten Themen belastet werden. Vielleicht ist «Frauenzimmer» aber auch einfach nur eine lieblos produzierte und geklaute Sendung, die niemand ernsthaft hinterfragt und vorbereitet hat. Nur eines steht fest: Wenn die Beteiligten nicht schnell die Qualität der Show steigern können, müssen die Frauenzimmer angesichts der harten Konkurrenz im Nachmittagsprogramm wohl bald ins Frauenhaus.