Woher kommt der neuerliche Hype um «Stromberg»? Jürgen Kirsch sucht nach möglichen Erklärungen und blickt in die Zukunft der Serie.
Die Fernsehwelt hat ihn wieder. Bernd Stromberg kehrt heute Abend auf dem Bildschirm zurück. ProSieben zeigt die neue, vierte Staffel über den fiesesten Chef der Welt. Die macht anhand von einigen Ausschnitten schon Lust auf mehr. Dass gerade ein neuer Hype um Stromberg entstanden ist, ist nicht ganz ungewollt. Die virale Kampagne anhand einiger ungewöhnlicher Trailer noch vor den Programmhinweisen auf ProSieben für eine Dorfgemeinde namens Finsdorf tat ihr übrigens. Finsdorf, zunächst sah es nach schlecht gemachter Lokalwerbung aus, wie man sie auch in heimischen Kinos – meist sogar noch schlechter – zu sehen bekommt. Statt dem Möbelhaus um die Ecke oder einer Eckkneipe in der Innenstadt warb hier gleich ein ganzes Dorf. Eingefleischte Fans wussten natürlich sofort Bescheid: Hier geht’s um Bernd Stromberg, der in der neuen Staffel nach Finsdorf versetzt wird.
Nach und nach dröselte ProSieben das Rätsel aber auch auf. So ist nun allen klar: Der Papa ist wieder da. Und Ernie, Ulf, Tanja & Co. Und Stromberg findet im Juwel der Heide eine neue Heimat. Die markigen Sprüche sind auch mit umgezogen. Ist aber Stromberg selbst auch ein Juwel? Wenn man beobachtet, wie in den letzten Woche bis zur heutigen Erstausstrahlung der vierten Staffel ein richtige Stromberg-Hype aufs Neue entfacht ist, kommt man nicht umher genauer hinzuschauen. Schließlich war «Stromberg» eine lange Zeit weg. Bereits nach der dritten Staffel gab es eine Online-Petition für eine Fortsetzung, doch die Protagonisten selbst hielten sich bedeckt ebenso wie die Macher der Sendung. In Interviews hieß es erst es gäbe keine Fortsetzung, dann doch. Zwischen Ankündigung und Fertigstellung verging dann noch ein weiteres Jahr. Doch die Fans scheinen treu geblieben zu sein. Denn jetzt sind sie alle wieder dabei.
„Das haben wir gleich gesagt“, könnten die Macher der Serie jetzt sagen. Vor allem dann wenn die neue Staffel wieder ein Erfolg wird. Doch nach dem Zögern im Vorfeld der neuen Staffel wäre das vielleicht zu strombergisch. In ganz andere Dimensionen stößt da schon Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst. Er will «Stromberg» ins Kino bringen und liefert einen Cliffhanger nach dem anderen für seine Serie. Der Spaß daran scheint somit auch nicht verloren gegangen zu sein. Man sollte es nur nicht zu sehr beanspruchen. Nicht dass die Kultserie sich selbst überdrüssig wird. Das wäre schade. Dass sie jetzt wieder in aller Munde ist, zeugt aber von ihrer Beliebtheit.