Wirtschaft

III. Quartal: ProSiebenSat.1 erneut mit heftigem Gewinneinbruch

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Um über fünf Prozent ging der Umsatz zwischen Juli und September 2009 gegenüber 2008 zurück.

Das deutsche Fernsehunternehmen ProSiebenSat.1 Group verzeichnete auch im dritten Quartal 2009 keine Trendwende. Erneut rutschte das Unternehmen mit dem Umsatz sowie dem Gewinn deutlich ab. Allerdings – und das ist erfreulich – konnte der Schuldenbetrag innerhalb eines Jahres um knapp 300 Millionen Euro auf 3.534,4 Millionen Euro abgebaut werden. Dies geschah allerdings schon vor dem Stichtag 31. Dezember 2008.

Binnen eines Jahres löste sich die ProSiebenSat.1 Media AG von 986 Mitarbeitern, derzeit werden im gesamten Konzern 5.026 Personen beschäftigt. Diese erwirtschafteten einen Umsatz von 559,4 Millionen Euro, das ist ein Abschlag gegenüber dem dritten Quartal 2008 von 7,9 Prozent. Konzernchef Thomas Ebeling erklärte hierzu dennoch: „Wir konnten unsere Wettbewerbsposition im dritten Quartal stärken, da wir rechtzeitig und angemessen auf das Marktumfeld reagiert haben. Eine angemessene Investitionspolitik und konsequente Kostenkontrolle haben auch künftig Priorität.“ In der Tat, denn das Fernsehhaus hat den Wert des Programmvermögens aufgestockt. Von 1.360,7 Millionen Euro ging es auf 1.534,6 Millionen Euro hinauf, aber gleichzeitig sank das Eigenkapital von 844,0 auf 438,9 Millionen Euro.

Das EBITDA, also der Gewinn vor Steuern, Zinsen, Ab- und Zuschreibungen, belief sich auf 62,4 Millionen Euro und liegt damit unter dem Vorjahresergebnis von 92,5 Millionen Euro. Dies ist ein Rückgang um 15,9 Prozent, beim EBIT (Gewinn vor Steuern und Zinsen) sank das Ergebnis um 49,3 Prozent. Der Wert betrug 29,7 Millionen Euro im dritten Quartal 2009, im Vorjahreszeitraum wurden 58,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Steuern lag schließlich bei -18,7 Millionen Euro, zuletzt kam das Unternehmen auf -20 Millionen Euro.

„Auch ein schwieriges Marktumfeld bietet Chancen, zusätzliche Umsätze zu generieren“, sagte ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling. „Im Kern geht es um zwei Dinge: Erstens müssen wir unser Programmvermögen auf allen Plattformen noch besser auswerten. Dazu gehören Free-TV, aber auch zusätzliche Pay-TV-Modelle, Video-on-Demand oder mobile Dienste. Die Refinanzierung des Programms durch Distributionserlöse und Nutzungsentgelte wird eine immer wichtigere Rolle spielen. Zweitens müssen wir die bisher nicht kapitalisierten Werbezeiten angemessen vermarkten. Mit den ersten zehn Projekten, bei denen wir Media-Leistung gegen Umsatzbeteiligung vergeben, haben wir einen guten Anfang gemacht. Aber auch im klassischen Diversifikationsbereich müssen wir noch stärkere Wachstumstreiber entwickeln, um unsere Abhängigkeit von den zyklischen Schwankungen des Werbemarktes zu reduzieren. Ein positives Beispiel der vergangenen Monate war der erfolgreiche Ausbau des Musikgeschäfts."


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