Quotencheck

Quotencheck «Harper's Island»

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In den USA gefloppt und auch in Deutschland konnte ProSieben mit der Horrorreihe «Harper's Island» keinen Erfolg verbuchen.

Für leichte Verwunderung sorgte ProSieben mit der Entscheidung, die Horror-Serie «Harper's Island» hinter den frauenaffinen Serien «Grey's Anatomy» sowie später «Desperate Housewives» und «Lipstick Jungle» am Serien-Mittwoch um 22:15 Uhr zu platzieren. Die erste und einzige Staffel startete dennoch ordentlich, fiel dann aber schnell unter den Senderschnitt.

Die Ausstrahlung startete am 26. August mit einer Sonderprogrammierung, indem ProSieben die ersten beiden Folgen von «Harper's Island» direkt hintereinander ab 21:15 Uhr ausstrahlte. Konnte man nach der Pilotfolge "Einer nach dem anderen" angesichts 1,42 Millionen jungen Zuschauern und einem knapp überdurchschnittlichen Marktanteil von 12,8 Prozent bereits von einem gelungenen Start sprechen, so gab die auf dem regulären Sendeplatz um 22:15 Uhr gesendete zweite Episode "Schnitzeljagd" ProSieben allen Grund zum Optimismus. Zwar fiel die Reichweite auf 1,26 Millionen Zuschauer, aber der Marktanteil in der Zielgruppe konnte sich durch die spätere Sendezeit auf gute 14,6 Prozent steigern. Ähnlich sah es bei den Gesamtzuschauern aus, wo Einschaltquoten von 6,5 Prozent und 7,7 Prozent erzielt werden konnten.

Lange währte die Freude allerdings nicht. Bereits in der zweiten Woche fiel der Zielgruppen-Marktanteil der dritten Folge "Süße Rache" auf 12,5 Prozent und damit unter die Premierenquoten. Beim Publikum ab 3 Jahren lag man mit 6,5 Prozent immerhin mit der ersten Folge gleichauf. Mit 1,09 Millionen jungen Zuschauern lag man außerdem nur noch knapp über der Million-Marke. Diese gab es für die US-Produktion ab der darauffolgenden Woche nur noch von unten zu bewundern, denn weitere Zuschauer verließen womöglich enttäuscht die noch recht zahme Horror-Serie, deren Episode "Junggesellenabschied" ProSieben aufgrund des Länderspiels im Gegen- und des Spielfilms im Vorprogramm erst um 22:35 Uhr sendete. Bloß noch 0,74 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren verfolgten die neue Folge, wodurch es zum ersten Mal zu einem einstelligen Marktanteil kam: 9,3 Prozent. Auch bei allen Zuschauern verlor man 350.000 Zuschauer auf einen Schlag, was zu einem bitteren Fazit führt, denn sämtliche Zuschauerverluste waren damit in der so wichtigen Zielgruppe zu suchen.

Eine kleine Erholungspause gewährte die fünfte Episode, die es in der werberelevanten Zielgruppe wieder auf einen zweistelligen Marktanteil brachte - nämlich 10,1 Prozent - und bei den Reichweiten mit 920.000 jungen Zuschauern wie auch beim Gesamtpublikum mit 1,09 Millionen wieder deutlich hinzugewinnen konnte. Danach jedoch ging es allerdings weiter abwärts. In den folgenden drei Wochen sank die Zuschauerzahl jedes Mal, sowohl bei allen Zuschauern als auch bei den werberelevanten, bis Folge acht "Spurlos verschwunden" den Tiefpunkt markierte. Nur 900.000 Zuschauer verfolgten die Episode, weniger als bei jeder anderen Folge. Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren wurde mit 740.000 Zuschauer gemeinsam mit Folge Vier ebenfalls ein Allzeittief registriert und mit 8,7 Prozent Marktanteil sah es ebenfalls passend zur Serienthematik düster aus. Nur in der Woche zuvor wurde mit 8,3 Prozent ein noch schlechterer Marktanteil gemessen.
Dieses Tief hinter sich konnte die Serie, die auch inhaltlich mittlerweile deutlich an Fahrt gewonnen hatte, von nun an kontinuierlich zulegen - allerdings in sehr gemäßigten Schritten. Bis Folge Elf stieg der Zielgruppenmarktanteil wieder auf 9,2 Prozent, in der darauffolgenden Episode "Der Komplize", die den Mörder verraten sollte, reichte es sogar erstmals seit der fünften Folge wieder für ein zweistellige Einschaltquote: 910.000 junge Zuschauer sorgten für zehn Prozent. Beim Gesamtpublikum gelang mit 1,10 Millionen sogar endlich wieder der Satz über die Million-Marke.

Das Finale der Mörderjagd ließ dann offensichtlich einige Zuschauer interessiert zurückkehren, die sich zuvor bereits verabschiedet hatten. Mit 1,30 Millionen Zuschauern, davon 1,05 Millionen zwischen 14 und 49 und entsprechenden Marktanteilen von 5,9 bzw. 10,7 Prozent endete die Serie für ProSieben zwar unterdurchschnittlich, aber immerhin halbwegs versöhnlich.

In den USA wurde «Harper's Island» nach nur drei Folgen auf einen unattraktiven Sendeplatz am Samstag verschoben. Dieses Schicksal blieb der deutschen Fassung zwar erspart, erfolgreich war sie jedoch ebenso wenig. Mit im Schnitt 0,94 Millionen Zuschauern und 10,2 Prozent lag die Serie deutlich unter dem Senderschnitt von ProSieben und auch bei allen Zuschauern wurde mit durchschnittlich 1,13 Millionen Zuschauern und 5,3 Prozent das Ziel klar verfehlt. In München dürfte man also nicht besonders traurig darüber sein, dass die erste Staffel auch die einzige blieb.

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