Die neue Daily-Soap in Sat.1 versucht mit aufwendigen Kulissen und überzeugenden Darstellern zu punkten. Redakteur Christian Richter besuchte das Berliner Set und erlebte wie es hinter den Kulissen einer täglichen Serie zugeht. Mit exklusiven Fotos!
Das Studiogelände liegt auf der Berliner Union Film / Oberlandstraße, nur wenige Meter vom ehemaligen Flughafen Tempelhof und der am stärksten mit Feinstaub belasteten Straße der Stadt entfernt. Um die trostlosen, roten Backsteingebäude legt sich der süße Duft des angrenzenden Bahlsen-Werkes. Hier wurde mit Dieter Thomas Hecks «ZDF Hitparade» und den ersten Folgen von «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten» Fernsehgeschichte geschrieben. Seit September 2009 entsteht auf dem historischen Grund die neue Daily-Soap «Eine wie keine» für Sat.1 und hofft diese großen Fußabdrücke ausfüllen zu können.
In dem zweistöckigen Studio wurden ab August 2009 innerhalb eines Monats die Kulissen für die Serie auf einer Gesamtfläche von 1.400 qm errichtet. Im Foyer hängen an einer Pinnwand alle Presseerwähnungen der Serie unter denen sich auch einige Artikel von Quotenmeter.de befinden. Das Zentrum der Produktion liegt im Obergeschoss des Gebäudes. Es ist die Eingangshalle des fiktiven Berliner Hotels Aden, dessen Namen eng an das realexistierende Nobelhotel Adlon erinnern soll. Die mit Abstand größte Kulisse des Sets ist 360 Grad bespielbar und besticht durch eine große Treppe, eine runde Rezeption, die direkt im Zentrum steht und eine kreisrunde Sitzgruppe. Glanzstück der Halle ist der riesige echte Kronleuchter über der Rezeption, der das edle Ambiente untermalen soll. Diesen in das Studio befördert und aufgehängt zu bekommen, stellte sich beim Bau der Kulissen als größte Anstrengung heraus. Ringsum das Foyer sind kleinere Orte des Hotels angesiedelt, von denen die Halle immer einsehbar ist. So gibt es einen Wintergarten, eine voll ausgestattete Küche, einen kleinen Speisesaal sowie eine edle Bar.
Die Eingangshalle ist von einem typischen Hotelflur umrahmt, in dem mehrere der obligatorischen Putz- und Kofferwagen stehen. Vom Flur ist auch der Zutritt zu den bespielbaren Hotelzimmern möglich, die im edlen Stil des Foyers gestaltet sind. Die beiden Suiten liegen direkt nebeneinander und sind nicht durch eine Wand von einander getrennt, sodass hier größte Flexibilität und Bespielbarkeit möglich ist. Um den Eindruck mehrerer Zimmer zu erwecken, werden die beiden Suiten immer wieder umdekoriert. Zur Zimmerkulisse gehört auch ein vollfunktionsfähiges edles Badezimmer mit Badewanne.
Der gesamte Hotelbereich ist in den Tönen lila, schwarz und kupferfarben bis in die kleinste Requisite gehalten. Von der Kleidung des Hotelpersonals, über die Vasen bis zum Setmülleimer - überall ist die Farbgestaltung einheitlich und soll einen edlen Look erzeugen. Bei der Setvisite wird man nicht müde, die kleinen Details zu betonen wie das schlangenlederartige Wanddekor in der Bar, das goldene Besteck oder die kupferfarbeneren Vorhänge. Besonders stolz sind die Macher auf die große Treppe des Foyers, die nicht wie gewöhnlich mit einem roten, sondern einem schwarzen Teppich verziert ist.
In nahezu allen Räumen des Hotels schmücken gemalte Stadtpläne Berlins die dunklen Wände und sollen so den Großstadtflair auch nach innen übertragen. Als Außenkulisse für das fiktive Hotel dient das real existierende Westin Grand Hotel in der Berliner Friedrichstraße. Dort werden auch die Außenaufnahmen wie zum Beispiel die Ankunft der neuen Gäste gefilmt. Dazu schloss die Produktionsfirma einen entsprechenden Kooperationsvertrag mit dem Haus. Dem Filmteam stehen für die Außendrehs vor dem Hotel zwei Fahrzeuge zur Verfügung, die in edlem schwarz gehalten und mit dem Aden-Logo verziert sind. Der Van und die Limousine sollen stilecht den Fahrservice des Serienhotels simulieren.
Im Erdgeschoss wurden die kleineren Kulissen errichtet. Der Grundkonflikt der Serie der beiden aufeinanderprallenden Welten ist hier am deutlichsten zu erkennen. Während die Managerbüros des Hotels im durchgängigen lila-schwarzen und unpersönlichem Stil gehalten sind, strahlen die Wohnung der Hauptfigur Manu Berlett, sowie die WG der Azubis hingegen eine sympathische Wärme aus. Besonders deutlich werden die gegensätzlichen Welten in den Zimmern ihres Sohnes Daniel. Während bei seiner Mutter das Kinderzimmer persönlich, warm und kinderlieb erscheint, ist sein Zimmer beim durch seine neue Frau wohlhabend gewordenen Vater kalt und unwohnlich. Zwar gibt es dort ein Kinderbett in Ferrari-Gestalt, Flatscreens und teures Spielzeug, aber eben keine Wärme. So zumindest war die Grundidee bei dessen Gestaltung.
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