Vermischtes

N24-Mitarbeiter mit offenem Brief an Ebeling

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Die Redakteure des Nachrichtenkanals bangen um ihren Job. Quotenmeter.de druckt den offenen Brief in voller Länge ab.

Die Ereignisse erinnern stark an die Vorgänge kurz vor der Entscheidung, Sat.1 müsse von Berlin nach München umziehen. Die Redakteure des Nachrichtensenders N24 haben derzeit keine Ruhe, wurde ihnen in der vergangenen Woche doch mitgeteilt, dass es ProSiebenSat.1-Konzernchef Thomas Ebeling am Liebsten wäre, er könne den profitablen Nachrichtensender verkaufen.

Lediglich eine Schließung sei ausgeschlossen, hieß es damals. Sollte es nicht zu einem Verkauf kommen, dann müsste man den Nachrichtenanteil reduzieren, was wiederum zu betriebsbedingten Kündigungen führen würde. Am Montagabend wandten sich die Mitarbeiter des Berliner Nachrichtensender in einem offenen Brief, den sie an verschiedene Medien schickten, an ProSiebenSat.1-CEO Thomas Ebeling.

Quotenmeter.de druckt diesen Brief in voller Länge ab:

Sehr geehrter Herr Thomas Ebeling!

Sie haben sehr offen mit den N24-Mitarbeitern und auch sehr offen in den Medien über uns und unsere Zukunft gesprochen. Auch wir wollen offen zu Ihnen sein.

Die Journalisten und Mitarbeiter der N24 GmbH fordern den Erhalt von N24 als Nachrichtensender und als kompetenter Produzent der Nachrichten für die Vollprogramme SAT.1, ProSieben und Kabel 1.
Sie haben als Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG am 25.11. in Berlin Pläne dargelegt, nach denen die Nachrichtenproduktion bei N24 drastisch gekürzt werden soll. Begründung: Nachrichten seien zu teuer.

Der „Süddeutschen Zeitung“ gegenüber haben Sie folgendes gesagt: "Nachrichten sind vielleicht für das Image bei Politikern wichtig, aber nicht unbedingt bei allen Zuschauern. Der Durchschnittszuschauer wird nicht verzweifeln, falls es bei N24 Veränderungen geben sollte."

Diese Auffassung lehnen wir entschieden ab. Wir fordern, dass die größte private TV-Sendergruppe in Deutschland auch weiterhin ihrer Informationspflicht im Sinne des Rundfunkstaatsvertrages gerecht wird.
Täglich informieren wir 10,3 Millionen Menschen auf den Sendern SAT.1, ProSieben, Kabel 1 und N24. Wir sind Marktführer unter den Nachrichtensendern. Wenn der Vorstand seine Pläne verwirklicht, würde ein Großteil der Zuschauer von privaten Fernsehsendern nur noch billige Feigenblatt-Nachrichten sehen.

Wir befürchten, dass andere private TV- und Radiosender dem negativen Beispiel folgen könnten und Informationsangebote in ihrer jetzigen Form und Vielfalt bald nicht mehr existieren werden.

Mit freundlichen Grüßen

Die N24-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Kurz-URL: qmde.de/38773
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