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Private Gründe gab Mark Williams an, die ihn dazu veranlassten, nun seinen Abschied vorzubereiten. Privates wird von PR-Agenturen zwar immer gerne genommen, wenn man die genauen Ursachen gerne im Vernebelten belassen möchte, in diesem Fall klingt es aber gar nicht so unglaubwürdig: Der Australier, der Jahre lang bei Sky Italia gearbeitet hat, dann direkt zu News Corp. nach London wechselte und von dort ins unbeliebte Unterföhring bestellt wurde, möchte wieder zurück zu seiner Familie nach London, die er zuletzt wenn überhaupt nur samstags und sonntags sah.
Seine Aufgaben hat er – zumindest einigermaßen – ordentlich erfüllt. Er hat Geld beschafft, die Bundesligarechte gesichert und Vereinbarungen mit den Banken geschlossen. Dass sein Businessplan durchaus auch nicht aufgehen kann, daraus machte Sky eigentlich nie ein Geheimnis. Angesichts des schleppenden Starts des neuen Angebots Sky kommt der Weggang Williams nun aber ganz gelegen und soll wohl auch einen Richtungswechsel einläuten. Bis Ende 2010 hat das Unternehmen Zeit: Stimmen dann die Zahlen noch immer nicht, haben Banken die Möglichkeit, Kredite zurückzufordern, was den Sender in den Ruin treiben würde.
Aus finanzieller Sicht befindet sich der Sender nicht mehr auf akut brüchigem Eis, was das Programm und technische Innovationen betrifft, gibt es jedoch noch Verbesserungsbedarf. Diese Punkte hat Mark Williams etwas vernachlässigt, was verständlich ist, wenn man weiß, dass Williams immer schon Finanzmensch war. Brian Sullivan, den News Corp. nun nach München bestellt, gilt in England unterdessen als heimlicher Vater des Erfolgs der BSkyB. Seine Entwicklungen – wie beispielsweise Sky+ und Sky+HD – also Festplattenreciever, sollen bald auch den bundesdeutschen Markt erobern und ähnlich wie in England die Kundenzahlen nach oben schnellen lassen.
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