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Ein großes Science Ficition Abenteuer war «Quantum Leap», das in Deutschland unter dem Titel «Zurück in die Vergangenheit» Bekanntheit erreichte.
Bereits erwähnt wurde Ziggy, ein Supercomputer mit eigener Stimme (Im Original von Deborah Pratt synchronisiert, die eine Zeit lang mit Donald P. Bellisario verheiratet war), der sich gezwungen sieht die Lage jedes Mal aufs Neue zu analysieren, um zu erörtern, weshalb Sam in ein bestimmtes Jahr gesprungen ist. Unvorteilhaft, dass Ziggy häufig unter Fehlfunktionen leidet und Sam dadurch oft unter großem Zeitdruck steht. Denn gelingt es ihm nicht, das Nötige zu verhindern oder in Gang zu setzen, muss er für immer im Körper der jeweiligen Person verweilen.
Gushie ist ein Kollege von Sam und Al und hat Teile des Projektes programmiert. Wird von ihm gesprochen, spielt man kontinuierlich auf seinen chronischen Mundgeruch an. Als Sam eines Tages in einen gesuchten Mörder springt und dieser in der Gegenwart aus der Bildkammer entkommt, muss Al ihm folgen und Gushie übernimmt seinen Part als Sams Stütze.
Al liebt Zigaretten und schöne Frauen, war mit einigen verheiratet und kann sich kaum erinnern, wie viele es waren; ein immerwährender Running Gag der Serie. Inzwischen ist er mit Tina zusammen, die jedoch eine Affäre mit Gushie hat.
Andere Charaktere, die von Zeit zu Zeit Auftritte haben sind Sams Frau Donna, Dr. Beeks, die betreuende Psychiaterin des Projektes, das Komitee, das die finanziellen und juristischen Hintergründe überprüft und das gegnerische Lager, The Evil Leaper Project. Eine Frau namens Alia, die dieselbe Funktion Sams besitzt, mit dem Unterschied, Gutes in Schlechtes zu wandeln, mitsamt ihrer eigenen Projektbeobachterin Zoey. Diese Storyline entwickelte sich innerhalb der fünften und letzten Staffel, die viele treue Fans enttäuschte, da die ausführenden Produzenten sich auf Grund der sinkenden Quoten entschlossen, Sam in die Körper historischer Gestalten springen zu lassen, wie Oswald, Elvis oder Dr. Ruth Westheimer und dieses Faktum der Serie angeblich den Wind aus den Segeln entriss.
Das Serienfinale war ursprünglich als einfacher Cliffhanger angedacht, der in der darauf folgenden, sechsten Season seine Auflösung finden sollte, doch als die Absetzung «Quantum Leaps» beschlossen wurde, nahm man geringfügige Änderungen vor, um die Geschichte abzuschließen. Allgemeine Fragen, die von Anfang an nie gänzlich geklärt wurden, wie die Existenz der höheren Macht, die sich für alles verantwortlich kennzeichnete, wurden nicht beantwortet. Ein wahres Happy End sieht womöglich anders aus, doch mit den abschließenden Szenen der Episode wurde die Grundprämisse der Serie gewahrt und gewürdigt. Zweifellos eines der Highlights der Serie.
Als sich «Quantum Leap» in den Vereinigten Staaten quotentechnisch auf ihrem Höhepunkt befand, keimte die Idee eines Crossovers mit der Serie «Magnum» auf, deren Produzent und Erfinder ebenfalls Bellisario war. Ein Kinofilm mit Selleck sollte zu dem gewünschten Zusammenspiel führen, wurde jedoch nie realisiert. Die Sequenz, die Scott Bakula als Sam im typischen Hawaii Hemd mit hochgezogenen Augenbrauen zeigt war allerdings indes gedreht.
Ebenso niemals verwirklicht wurde die Publikation der Serie in Deutschland. Nachdem sie bei RTL und VOX ein Schattendasein fristete, nahm sie der Pay-TV-Sender SciFi in sein Programmschema auf und wiederholt sie dort von Zeit zu Zeit. Universal veröffentlichte währenddessen die erste Staffel auf DVD. Enthalten sind der Pilot und sieben weitere Episoden. Danach Stille. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn wie es auch bei «Cold Case» der Fall ist, scheitert es an den Musikrechten, da die im Original verwendete Musik im Nachhinein zu teuer zu erstehen sei und deshalb ersetzt werden müsse. Hierzulande waren die Verkaufszahlen aber zu gering und eine Fortführung ist Teil von Träumen.
«Zurück in die Vergangenheit» ist weder besonders innovativ, noch hat es all das Potential genutzt, das sich in der Geschichte verbirgt. Doch obwohl jede Episode das exakt selbe Schema verfolgt und obgleich es eine relativ alte Serie ist, bietet sie große Unterhaltung, die nicht zuletzt der Harmonie zwischen Bakula und Stockwell zu verdanken ist, sowie dem menschlichem Drama, das die Story beflügelt. Ein Mann kann alles verändern. Ein Mann kann das Richtige tun. Und ein Mann tut es.