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Von Seiten der Medien aber gibt es ein letztes Aufbegehren, das einen fahlen Beigeschmack für den ZDF-Verwaltungsrat und seinen stellvertretenden Vorsitzenden Roland Koch, der maßgeblich das Auslaufen von Brenders Vertrag forciert und gegen eine Vertragsverlängerung plädiert hatte, sein dürfte: Das 60-köpfige Komitee der Fachzeitschrift «medium magazin» zeichnete Brenders zum «Journalisten des Jahres 2009» aus, weil dieser «mit seinem konsequenten Beharren auf journalistische Unabhängigkeit Zeichen gesetzt» habe. Zugleich dürfte die Ehrung auch ein symbolischer Akt gegen die von parteipolitischen Interessen dominierte Absetzung Brenders sein.
Peter Frey wird als Brenders Nachfolger indes ein schweres Erbe antreten – menschlich wie beruflich. Und nicht zuletzt haben auch das journalistische Profil und die Unabhängigkeit des ZDF gelitten. Darum sieht Frey seine Hauptaufgabe als neuer Chefredakteur vor allem darin, «die Glaubwürdigkeit des Senders, die in der öffentlichen Wahrnehmung gelitten hat, wiederherzustellen» – ein nicht ganz einfaches Vorhaben, für das Frey einen langen Atem wird haben müssen.