Die Kritiker

«Stubbe - Von Fall zu Fall: In den Nebel»

von

Story


Stubbe ermittelt in dem rätselhaften Mord an Justus Trautmann, einem ehemaligen Autohausbesitzer, der erstochen auf dem Küchenfußboden seiner Villa in einer ruhigen Hamburger Wohngegend aufgefunden wird. Alles deutet darauf hin, dass der Ermordete einem Einbrecher zum Opfer gefallen ist. Eine Tatwaffe ist am Tatort jedoch nicht zu finden, und die vermeintlich einzigen Zeugen, die polnische Haushälterin und Annegret Trautmann, die demenzkranke Ehefrau des Opfers, sind spurlos verschwunden.

Doch dann wird die verwirrte und verängstigte Ehefrau des Opfers orientierungslos in der Stadt aufgefunden. In ihrer Handtasche entdeckt man die blutverschmierte Tatwaffe. Ob er will oder nicht, Stubbe muss auch die Möglichkeit eines tragischen, durch Annegrets Krankheit verursachten Unfalls in Betracht ziehen. Doch die Vernehmung Annegrets liefert keine verwertbaren Ergebnisse.

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen, rückt ein ehemaliger Geschäftspartner des Toten ins Fadenkreuz, der wenige Tage vor dem Mord mit diesem eine heftige Auseinandersetzung hatte. Je mehr Stubbe sich dieser Fährte widmet, umso mehr muss er sich auch mit den Konflikten innerhalb der Familie Trautmann auseinandersetzen.

Unterdessen beginnt Stubbes Tochter Christiane hochmotiviert ihren ersten festen Job in der Lokalredaktion einer Hamburger Zeitung und hat dabei mit dem obligatorischen Platzhirschgehabe ihrer neuen Kollegen zu kämpfen. Auch die ersten journalistischen Aufgaben sind nicht das, was sie sich vorgestellt hat. Als sich ihr endlich eine erste ernstzunehmende Chance bietet, wird ihr ausgerechnet der aufdringliche, sich für unwiderstehlich haltende Pressefotograf Helge, zugeteilt.

Darsteller


Wolfgang Stumph («Romeo und Jutta») ist Wilfried Stubbe
Stephanie Stumph («Baby frei Haus») ist Christiane Stubbe
Margret Homeyer («Die Blücherbande») ist Charlotte Hoyn
Lutz Mackensy («The Dead Meat») ist Bernd Zimmermann
Ingeborg Westphal («Sommer») ist Annegret Trautmann
Thomas Huber («Æon Flux») ist Martin Trautmann
Victoria Trauttmansdorff («Einsatz in Hamburg») ist Ina Trautmann
Marlon Kittel («Parkour») ist Hannes Trautmann
Helene Grass («GG 19 - Eine Reise durch Deutschland in 19 Artikeln») ist Rosinsky
Wanja Mues («GSG 9») ist Helge

Kritik


Die vergangenen «Stubbe – Von Fall zu Fall»-Filme überzeugten meist nicht. Oftmals waren die Geschichten an den Haaren herbei gezogen oder völlig offensichtlich. Für das Drehbuch von „In den Nebel“ zeichnet nun Astrid Ströher verantwortlich, die unter anderem schon den Sat.1-Film «Liebe ohne Rückfahrtschein» und Episoden von «Notruf Hafenkante» verfasste.

Der neue Kriminalfilm ist nicht schlecht, Wilfried Stubbe und Bernd Zimmermann ermitteln souverän. Bereits von Anfang an werden die Fakten immer wieder erörtert und analysiert, woraus sich dann neue Schritte ergeben. Oftmals irren die Darsteller in deutschen Produktionen rund 75 Minuten in der Gegend herum, bis ein Charakter sich die Akten anschaut und den Fall abschließt. Dies ist hier – Gott sei Dank – nicht der Fall.

Besonders erfreulich ist die schauspielerische Leistung von Wolfgang und Stephanie Stumpf, darüber hinaus machen Lutz Mackensy, Wanja Mues und Friedhelm Ptok ihre Sache ebenfalls gut. Einzig die Familie Trautmann ist nicht besonders glücklich ausgewählt worden, die Großmutter unterscheidet sich charakterlich beispielsweise zu wenig von der Mutter. Zeitweise werden hier die Dialoge schlecht gespielt. Warum Margret Homeyer eigentlich noch in «Stubbe» herumirrt, ist ebenso fraglich. Neben ständigen Meckereien und halbausgegorenen Storylines trägt sie nichts zur Handlung bei. Selbst der belanglosen Redakteur-Geschichte von Christiane Stubbe kann man noch etwas abgewinnen.

Zeitweise glänzt die Produktion mit tollen Kamerafahrten, doch es gibt auch negative Beispiele. In der ersten Szene mit Kommissar Bernd Zimmermann ist dieser nur teilweise im Bild zu sehen und redet – allerdings sieht man ihn noch nicht mal. Zudem kommt ein schlechter Schnitt, der sich durch den gesamten Film „In den Nebel“ zieht. Es kann nicht sein, dass Stubbe und Zimmermann telefonieren, auflegen und eine Sekunde später zusammen durch die Gegend laufen.

Der neueste «Stubbe»-Fall weiß durchaus zu überzeugen, jedoch gibt es immer noch zu viele Mängel. Wenn man aber passabel unterhalten werden möchte, sollte man sich am Samstagabend für „In den Nebel“ Zeit nehmen.

Das ZDF strahlt «Stubbe: In den Nebel» am Samstag, den 19. Dezember 2009, um 20.15 Uhr aus.

Kurz-URL: qmde.de/39104
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