Der Klassiker von Fritz Lang wird im Februar bei arte zu sehen sein. Der deutsch-französische Kanal zeigt die vollständige Rekonstruktion des Filmes.
Der deutsche Spielfilm «Metropolis» gehörte zu den teuersten und aufwändigsten Spielfilmen, die zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg produziert wurden. Die Investition von fünf Millionen Reichsmark lohnte sich nicht, weshalb das deutsche Studio Ufa kurz vor dem Ruin stand. Erst viele Jahre später wurde der Film aus dem Jahr 1927 von Kritikern und Filmliebhabern lieben gelernt.
Paramount Pictures ließ «Metropolis» für den amerikanischen Markt stark kürzen und neu interpretieren. Zahlreiche neue Zwischentitel wurden aufgenommen, um die Handlung umzuleiten. Auch in Deutschland wurde nach der amerikanischen Vorlage geschnitten, die kaum noch etwas mit der Originalversion zu tun hatte.
Im Jahr 2000 begann die Alpha-Omega digital GmbH mit der Restaurierung des Spielfilmes, weil die meisten Originale entweder unbrauchbar oder verschwunden waren. Knapp ein Jahr später nahm die UNESCO den Film in das Weltdokumentenerbe auf, somit reiht sich «Metropolis» neben dem Handschriftennachlass von Johann Wolfgang von Goethe, die Gutenberg-Bibel und der neunte Symphonie von Beethoven ein.
Durch einen dummen Zufall entdeckte man im Jahr 2008 die letzte und vollständige erste Version von «Metropolis». Während eines Telefonats erklärte ein Mitarbeiter eines Filmmuseums von Buenos Aires, dass ihm der Film mit einer Laufzeit von vier Stunden nicht gefalle. Sein Gesprächspartner war verwundert, denn die derzeitigen Versionen sind deutlich kürzer. Daraufhin wurde die Filmrolle sicher gestellt – am 12. Februar 2010 wird der Spielfilm aus der Berlinale seine Uraufführung feiern. Am selben Abend wird auch der deutsch-französische Kulturkanal arte «Metropolis» ausstrahlen.