Inhalt:
Der Urlaubsdampfer AIDAura steuert ein bildhaftes Ziel an: Den Brodway, die Pulsader New Yorks. Die eingeschlagene Route verfolgt die Spuren der Titanic, deren angeblicher Fortschritt im Jahre 1912 in den Strömen des Nordantlantiks an einem Eisberg zertrümmerte. Die Dokumentation folgt dem Seegang des Schiffes und führt den Zuschauer in Richtung nördlicher Polarkreis. Zwischenstops sind unter anderem Schottland, Island und Neufundland.
Doch nicht nur die hinreißenden Landschaften bieten Aufzeichnungsbedarf; der größte Teil von «Hamburg – New York» dreht sich um die Geschichten verschiedener Menschen, wie der eines Paares an Bord der AIDAura oder der Einwohner der besuchten Gefilde. Der kurze Einblick in ihr Leben gewährt Kenntnis über die Eigenarten des jeweiligen Landstriches.
Kritik:
In den ersten Sekunden der Dokumentation gibt es eine nennenswerte Überraschung für Serienfreunde: Tobias Meister, die deutsche Stimme Brad Pitts und insbesondere die Kiefer Sutherlands als Jack Bauer, übernahm das Voice-Over. Eine Gegebenheit, die zuerst befremdlich erscheinen mag, an die man sich jedoch nach kurzer Zeit vollends gewöhnt hat. Somit steigt «Hamburg – New York» bereits eine Stufe in der Skala auf, denn Meister erledigt seine Aufgabe wie üblich ausgezeichnet.
Auch die anderen Komponenten wissen zu überzeugen: Steffen Bayer und Hilde Buder-Monath haben mit Liebe zum Detail ein Werk geschaffen, das durch herrliche Natur und oftmals interessante Geschichten besticht. Es handelt sich keineswegs um das massenkompatibelste Thema, aber bei einem Bruchstück an Interesse sind unterhaltsame Minuten garantiert. Der simple Grund dafür ist, dass die Doku sich nicht auf wenige Elemente stützt, sondern aus gegebenen Metadaten das Optimale heraus schöpft und sich im nächsten Moment anderen Aspekten oder Personen zuwendet.
So wird beispielsweise die Tätigkeit der Schauspieltruppe beleuchtet, die unter Deck mit jeglichen vorhandenen Kapazitäten probt, da jeden Abend eine vollkommen neue Show auf dem Programm steht. Das Paar Kerstin und Carsten, das sich einst auf einem anderen Ozeanriesen kennen und lieben lernte, fungiert als Sinnbild für den reisefreudigen Bürger, der auf neue Umgebung stößt. Einige der restlichen Geschichten sind allerdings weniger ansprechend und langweilen den Betrachter. «Hamburg – New York» ist eine gut gelungene Dokumentation, die wie viele andere mit mal mehr, mal minder interessanten Zusammenhängen aufwarten kann.
Das ZDF zeigt «Hamburg – New York» am Samstag, den 2. Januar 2010, um 17.45 Uhr.