Sat.1-Chef Bolten mit Quotenentwicklung zufrieden

In einer denkwürdigen Pressemitteilung klopft sich Sat.1-Chef Bolten für die Quotenstagnation auf die Schulter und vergisst dabei ganz den schlechten Dezember.

Quotentechnisch – das steht ein Jahr nach dem Amtsantritt des neuen Chefs fest – geht es Sat.1 unter Guido Bolten nicht besser als unter Matthias Alberti. Dennoch klopft sich der Sat.1-Boss in einer Pressemitteilung selbst auf die Schulter und lässt ausschließlich die großen Topwerte nennen. «Sportfreunde Pocher» beispielsweise, das beim Spiel gegen den FC Bayern mehr als 30 Prozent holte oder die Hochzeitsfolgen von «Anna und die Liebe», die auf rund 17 Prozent Marktanteil kamen.

Erfreulich sei auch die Entwicklung des Bereichs Info/Magazine: «AKTE 09» konnte sich mit 15,9 Prozent Marktanteil über einen neuen Spitzenwert freuen ebenso wie «Das Sat.1-Magazin», das mit bis zu 16,6 Prozent Marktanteil einen Rekordwert einfuhr. Das war allerdings vor der Umstrukturierung des Vorabends Mitte November infolge dessen die Einschaltquoten wieder deutlich zurückgingen. Im Schnitt holte Sat.1 im Jahr 2009 10,8 Prozent Marktanteil – und damit das gleiche Ergebnis wie 2008.

„Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis in einem nicht leichten Umfeld, das geprägt war vom Umzug nach München, dem damit verbundenen Mitarbeiterwechsel und den wirtschaftlichen Rahmendaten. Wir haben den Sender für 2010 gut aufgestellt“, erklärt Sat.1-Chef Guido Bolten. Von seinem Einkauf Johannes B. Kerner verliert der Sender in einer Pressemitteilung kein Wort – auch nicht darüber, dass man im Dezember mit nur 10,3 Prozent ein schwaches Ergebnis einfuhr.