Unter Schnitt: «Love Diary» hilft ProSieben nicht

Das hat man sich bei ProSieben wohl deutlich anders vorgestellt: Die klischeehafte Scripted Reality fiel am Premierentag durch, sie hatte gegen «Familien im Brennpunkt» nicht den Hauch einer Chance.

Qualitativ hochwertig war das, was ProSieben seinen Zuschauern am ersten Tag der Nachmittags-Doku-Testwochen anbot, nicht wirklich. In dieser Woche wird um 16.00 Uhr jeweils das von Endemol hergestellte Format «Love Diary» auf Sendung gehen, das als eine Kurzzusammenfassung von Telenovela-Stoffen betrachtet werden kann. In den kommenden vier Wochen wird ProSieben dann weitere Formate um 16.00 Uhr testen und die erfolgreichsten wohl ab Frühjahr dauerhaft auf Sendung schicken. «Love Diary» wird sich wohl nicht darunter befinden.

Mit nur neun Prozent Marktanteil in der Zielgruppe lag die Premiere der Sendung recht weit unterhalb des Senderschnitts. Schlecht lief es vor allem beim Gesamtpublikum, wo 0,55 Millionen Zuschauer gerade einmal 3,8 Prozent Marktanteil bedeuteten. Das Duell mit dem RTL-Format «Familien im Brennpunkt» verlor die neue Sendung erwartungsgemäß: RTL erreichte zur gleichen Zeit starke 25,9 Prozent Marktanteil.

Allerdings muss man «Love Diary» zu Gute halten, dass der gesamte ProSieben-Nachmittag am Montag einer mittleren Katastrophe glich. Im Vorfeld kam «We are Family» nur auf ungewöhnlich schwache 8,2 Prozent Marktanteil, im Anschluss enttäuschte das Magazin «taff.», das mit gerade einmal 9,5 Prozent ebenfalls deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb. Bei einem derart miserablen Umfeld kann man «Love Diary» den Fehlstart fast schon verzeihen.