Die Zehn

«Die Simpsons»: Die zehn besten Episoden

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«Die Simpsons» feiern 20. Geburtstag - aus diesem Grund wird Quotenmeter.de eine Woche lang gelb. Zahlreiche Artikel rund um die verrückte Familie erscheinen in diesen Tagen.

20 Jahre und mehr als 450 Episoden - «Die Simpsons» feiern Geburtstag. Eine Begebenheit, die zum Anlass genommen wurde, die zehn amüsantesten Episoden der Zeichentrick-Serie zu küren.

«Der mysteriöse Bier-Baron» («Homer vs. The Eighteenth Amendment»)
Lang lebe die Prohibition: Nachdem Bart am St. Patrick's Day in überaus alkoholisierter Verfassung die Aufmerksamkeit der gesamten Stadt auf sich gezogen hat, findet sich ein zwei Jahrhunderte altes Gesetz, das ein konsequentes Alkoholverbot innerhalb Springfields diktiert. Um die Verwirklichung der Richtlinie zu gewährleisten, wird Agent Rex Banner engagiert. Homer avanciert im Folgenden zum Bier-Baron und versorgt Moes Taverne weiterhin mit den flüssigen Freuden. “Wir gehen aus, Marge. Wenn wir nicht zurück kommen, räche unseren Tod.” - Bei «Der mysteriöse Bier-Baron» handelt es sich definitiv um eine der amüsantesten Episoden des gelben Kosmos. Aus einer recht simplen Idee entsteht eine kleine Plattform für eine hohe Gagdichte sowie den einfallsreichen Charakter Rex Banner, dessen Auftreten eine Anlehnung an Eliot Ness ist, der in einstigen Zeiten gegen Al Capone ermittelte. Eine grandiose Idee war die Einbindung eines Voice Overs: “Prahlerisch solzierte der Bier-Baron mit einem auffallend neuen Hut herum, als ob er sagen wolle 'Sieh' mich an Rex Banner, ich habe einen neuen Hut'”. Die restlichen Nebenfiguren, wie etwa Barney und Fat Tony wurden überies an idealen Stellen eingesetzt. In diesem Sinne: Auf den Alkohol! Den Ursprung und die Lösung sämtlicher Lebensprobleme.

«Nur für Spieler und Prominente» («Sunday, Cruddy Sunday»)


Ein Schulbesuch der Poststelle führt über einige Umwege dazu, dass Homer einer Tankstelle eine beträchtliche Summe aushändigen muss und den Reiseveranstalter Wally kennenlernt, mit dem er vereinbart, seine Freunde und Bekannten zu einer Busreise nach Miami überreden, um den Superbowl zu genießen – Es stellt sich heraus, dass die Eintrittskarten gefälscht sind. Ehe sich die bunte Einheit versieht, findet sie sich im Superbowl-Gefängnis wieder. Doch Rettung naht ... in Form von Dolly Parton! «Nur für Spieler und Prominente» hat nicht die umfangreichste Gagdichte, wartet aber mit liebenswerten Charaktersequenzen, Gastdarstellern und einer hervorragenden Schnitttechnik auf, die mit ein wenig Aufmerksamkeit weit mehr begeistert als es andere Folgen tun. Bekannt sind die Szenen, in deren Rahmen Homer und die restlichen Sport-Fanatiker durch die Gänge des Stadions stürmen, begleitet von Blurs “Song 2”, sowie der bitterböse Seitenhieb auf Rupert Murdoch, der sich selbst als millardenschweren Despot bezeichnet. Beim Betrachten der Episode keimt allerdings die Frage auf, was es mit den Biergläsern vor den Mündern Homers, Wallys und Moes auf sich hat. Zum Zeitpunkt der Animation war noch nicht sicher, welche Mannschaften beim Superbowl antreten würden, weshalb man durch die Gläser eine fehlerhafte Lippensynchronisation umging.

«Großer Bruder – Kleiner Bruder» («Brother from the Same Planet»)


Bart ist unzufrieden, er fühlt sich von seinem Vater vernachlässigt und entschließt sich, einen “großen Bruder” als neues Vorbild zu gewinnen. Tom fährt Motorrad, ist F-14 Pilot und schließt seinen Schützling augenblicklich ins Herz. Homer lässt diese Beleidigung nicht auf sich sitzen und wird zum Betreuer für den Waisen Pepi. Eigentlich war vorgesehen, dass Tom Cruise die Rolle des Tom synchronisiert, doch der berühmte Schauspieler lehnte ab, weshalb Phil Hartman den Part übernahm. Die Nebenhandlung dieser Folge ist recht unspektakulär; Lisa verfällt der Corey-Hotline und strapaziert die Telefonrechnung ihrer Erzeuger. Auf Grund des kurzweiligen Einsatzes von Nebencharakteren wie Rektor Skinner steigt sie jedoch stark in der Wertung, während der Plot in einem köstlichen Kampf zwischen Homer und Tom mündet, der großartig iszeniert ist. Kent Brockman diesbezüglich: “Wie wir so eben erfahren haben soll es im Aquarium eine Schlägerei im Gange sein. Nach Berichten zufolge soll es sich bei einem der Schläger um eine riesige Echse handeln.”

«Die Geschichte der zwei Springfields» («A Tale of two Springfields»)
Selbst Barts obligatorischer und zuweilen womöglich ermüdender Tafelgang trumpft in dieser Folge mit diskretem Humor auf: “I will not plant subliminAL messaGORES”. Hierzulande ist allerdings lediglich der Schriftzug “Ich darf keine unterschwelligen Nachrichten verwenden “ zu betrachten. Die gelungene Handlung mindert dies keineswegs: Springfield wurde in zwei Vorwahl-Bereiche geteilt, was Homer von Anfang an zutiefst missfällt. Als er schließlich auf den Gewinn einer Radiosendung verzichten muss, beschließt er die Initiative zu ergreifen, indem er die einberufene Stadtversammlung mitsamt der Bevölkerung in die Luft sprengt. Da dieser Plan allerdings fehlschlägt, gründet er kurzum seine eigene Stadt – Neu und Alt Springfield liegen daraufhin im ständigen Konflikt. Hierbei harmoniert einfach alles, keine Sekunde wirkt unnötig oder dilettantisch. «Die Geschichte der zwei Springfields» ist das zutreffendste Beispiel für eine Darstellung der gelben Familie, deren Verlauf nach 20 Minuten irrelevant wird, aber im Vorfeld stimmig und echt wirkte. Kultige Sequenzen wie der “Komma her / Ach ja?!”-Dialog, als auch der Auftritt der Band «The Who» gestalten diese Episode zu einem wahren Highlight. Die Geschichte wurde im Übrigen von der äußerst erfolgreichen gleichnamigen Comic-Reihe in einer Jubliäums-Ausgabe aufgegriffen.

«Der behinderte Homer» («King-Size Homer»)


“Dein Vater ist manchmal überraschend sensibel. Weißt du noch, wie ich über seine Sherlock Holmes Mütze gelacht habe? Er hat die ganze Woche geschmollt und seine Detektiv-Agentur geschlossen.” Die Frauen des Hause Simpson sind besorgt: Homer verdoppelte seinen Körperumfang bzw. sein Gewicht, um das Wohnzimmer als Arbeitsplatz zu gewinnen und den Reaktor des Kernkraftwerkes von dort zu bedienen. Ein Plan, der gut geht, bis es schließlich zu einem Zwischenfall kommt und eine Explosion kurz bevorsteht. Laut Marge verflüchtigen sich die Ideen ihres Ehemannes stets, sobald er etwas Gutes im Fernsehen findet. Das Problem: “In diesem Jahr läuft nichts”. Die Idee der exorbitanten Gewichtszunahme funktioniert nur bei Homer; und dies schlicht großartig. Die Konsequenzen seiner Entscheidung sind allerorts zu finden. Die Finger sind zu dick für die Telefonwählscheibe, die Sitze des Kinos zu schmal für seinen Körper, weshalb Homer die Vorstellung des Filmes «Hupe, wenn du geil bist» verwehrt bleibt. Die Auflösung bleibt zwar hinter den aufgebauten Erwartungen zurück, führt aber letztlich zu einem befriedigendem Ende. Noch heute suchen Anhänger nach der “Beliebig”-Taste.

«Homer und New York» («The City of New York vs. Homer Simpson»)
«Nie wieder New York» lautet der Titel des Filmes von Arthur Hiller, der im Jahre 1970 entstand. Gleichermaßen unbeliebt ist die Stadt in den Augen Homer Simpsons, den es nach einer tragischen Erfahrung in der Vergangenheit jedoch erneut in die Metropole zieht. Barney hat Homers Wagen in New York verlassen und kehrte auf anderem Wege in die Heimat zurück, weshalb letzterer nun in den Kampf gegen die Verkehrspolizei zieht. Für Massen an Getreuen ist «Homer und New York» die beste Episode der bisherigen Historie. Zweifellos verdient sie ihren Platz in jeder Top 10 Liste, doch Spitzenreiter ist sie sicherlich nicht – Anspielungen auf Woody Allen, die Redaktion der MAD und «Ben Hur» verfehlen ihre Wirkung allerdings nicht. In gewisser Weise bildet diese Folge eine Hommage an die Stadt und ihre Eigenheiten – Ob die «Simpsons» ihr eines Tages einen weiteren Besuch abstatten werden? “Mal sehen...”

«Das verlockende Angebot» («You Only Move Twice»)


Mit dem Titel fängt es an. «You Only Move Twice» ist ein deutlicher Hinweis auf den Inhalt dieser Episode und bezieht sich auf den James Bond Film «You Only Live Twice» mit Sean Connery als Agent 007. Der Unterschied ist Programm: Da Smithers das Angebot ablehnt, wird Homer auf Grund seiner Erfahrung bei Globex engagiert, einer Firma unter der Leitung eines gewissen Hank Scorpio, und zieht deshalb mit der Famile in das wunderschöne Cypress Creek. Scorpio wurde zu einer der populärsten Figuren im gelben Universum, die lediglich einen Auftritt genießen durften. Während Homer mit seiner neuen Arbeitsstelle sehr glücklich ist, verfällt Marge dem Alkohol, reagiert Lisa allergisch auf die Natur der neuen Umgebung und wird Bart in die Förderklasse gesteckt. Diese Folge zeichnet die Charaktere durchwegs in ihrer ursprünglichen Form und besticht durch subtilen Humor, da Scorpio in Wahrheit ein Bösewicht des Kalibers von Golfinger ist und unter den müden Augen seines neuen Angestellten die vereinten Nationen erpresst, Frankreich vernichten und James Bond auslöschen zu gedenkt. Albert Brooks, in den Credits als A. Brooks geführt, lieh Hank Scorpio seine Stimme, wie er es bereits zuvor und auch in «Die Simpsons: Der Film» tat. Er wird oftmals als bester Gaststar der Show bezeichnet.

«Homer, der Auserwählte» («Homer the Great»)


“Die Durchquerung der Wüste” , “Das nicht blinzelnde Auge” , “Das Wrack des Hesperus”
und “Das Planschen des geschwollenen Hinterns ... mit Paddeln”. Dies sind die Ritualie, die Homer überstehen muss, um Mitglied der Steinmetze zu werden, einer exklusiven Vereinigung, deren Anhänger mit allen notwendigen Dienstleistungen versorgt werden. “Und bei diesem heiligem Pergament schwöre ich, wenn ich die Geheimnisse der Steinmetze verrate, möge mein Magen sich aufblähen und es sollen mit sämtliche Haare vom Kopf fallen, bis auf drei.” Dies ist der Schwur, der seitens des Familienoberhauptes der Simpsons geleistet wird – Doch die Situation ändert sich schlagartig, als an Homer das Mal des Auserwählten registriert wird. Fortan wird er Träger großer Macht. Doch aus großer Macht, folgt große Verantwortung - So oder so ähnlich. «Homer, der Auserwählte» bietet amüsante Rückblenden, tollen Slapstick, herrliche Running-Gags und einen Bruchteil an Aufklärung. Prädikat: Wertvoll.

«In den Fängen einer Sekte» («The Joy of Sect»)
Beginnend mit einem recht sinnfreien Besuch des Flughafens, entführt diese Episode das Publikum auf eine Odyssee der Anspielungen, Ernsthaftigkeit und des Humors. Legendär ist inzwischen das Gespräch zwischen Homer und den Sektenmitgliedern, die ihn für ihre Sache gewinnen möchten. Prinzipiell ist die Frage nach den Kosten und dem Datum jenes Gratis-Wochenendes am folgenden Wochenende jedoch vollkommen legitim. Anschließend werden die Simpsons nach und nach einer Gehirnwäsche unterzogen, um dem unbekannten Anführer zu dienen, der sie in ferner Zukunft auf den utopischen Planeten Bistonia geleiten wird. Szenen, wie etwa die Umpolung Homers mit Hilfe des Batman-Titelliedes der Serie aus den 60er Jahren oder Marges Flucht, die stark an «The Prisoner» erinnert, machen «The Joy of Sect», selbstverständlich ein Verweis auf “The Joy of Sex”, so unterhaltsam. Bedeutend ist, dass, obgleich die Witze vollends stupide sind, sie keinesweges derartig auffallen und die Story zusammenhängend wirkt, was im Gegensatz zu aktuellen Folgen ein Novum zu sein scheint. Heimlicher Star dieser Episode ist Willie, der Hausmeister, bei seinen Versuchen, Homer zurück in die Realität zu führen.

«Kennst du berühmte Stars?» («When You Dish Upon a Star»)


Eine oftmals unterschätzte Folge, die etwas bietet, das man inzwischen regelrecht vermisst. Zahlreiche Prominente möchten Gast bei den «Simpsons» sein, zumeist wird ihr Wunsch erfüllt – Doch «Kennst du berühmte Stars» stellte die Darsteller Kim Basinger und Alec Baldwin, als auch Ron Howard, in das Zentrum der Erzählung und im Gegensatz zu heutigen Engagements hatte man tatsächlich etwas auszusagen – Stiche auf Hollywood und die Filmindustrie standen auf der Tagesordnung. Es hagelte seitens der Fans herbe Kritik, da die Familie Simpson selbst in den Hintergrund rückte, doch es schadet der Episode eigentlich keineswegs. Nennenswert sind hier in weiterem Maße der Traum Homers zu Beginn der Episode, der sich um Yogi Bear dreht und sein Drehbuch, das von einem Taxi-Roboter handelt, der in der Zeit zurück reist.

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