Einen katastrophalen Abend erlebte kabel eins mit «Primeval» und «Lost». Für die Primetime scheinen beide Formate nicht mehr geeignet.
Hätte man es ahnen können oder vielleicht sogar ahnen müssen? Das viel beworbene Comeback von «Lost» gerät zusammen mit den Wiederholungen von «Primeval» auf kabel eins zum riesigen Reinfall. «Lost» fuhr in dieser Woche die klar schlechtesten Reichweiten und Marktanteile seiner Geschichte ein und ist mittlerweile weit unter den Schnitt von kabel eins gerutscht. Besonders hinterfragen muss man allerdings, inwiefern «Primeval» ein geeignetes Vorprogramm darstellt.
Die britische Monsterjagd, die schon auf ProSieben in Wiederholungen nicht immer eine gute Figur machte, konnte nur noch 440.000 junge Zuschauer vor die Fernseher locken. Die Quittung waren katastrophale 3,3 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe, der Tiefpunkt des Tages bei kabel eins. Auch bei allen Zuschauern sah es nicht besser aus: 680.000 Zuschauer und 2,0 Prozent Marktanteil sind jenseits von Gut und Böse anzusiedeln.
Mit diesem schlechten Lead-In konnten auch zwei neue Folgen der fünften «Lost»-Staffel nicht mehr viel reißen. Die Folge "Die Bombe" kam um 21 Uhr 15 nur auf 470.000 werberelevante Zuschauer, der Marktanteil war unwesentlich höher als zuvor bei «Primeval» und betrug 3,6 Prozent - ein klarer Minusrekord für «Lost» und ein massiver Verlust gegenüber der letzten Woche als noch 5 Prozent der 14- bis 49-jährigen einschalteten. Zum Vergleich: der schlechteste Zielgruppenmarktanteil, den «Lost» jemals auf ProSieben, also in den ersten vier Staffeln, eingefahren hatte, betrug 5,7 Prozent. In der zweiten Folge des Abends stiegen Quoten und Reichweiten leicht auf 500.000 junge Zuschauer und 4,9 Prozent Marktanteil. Letzte Woche wurden noch 5,9 Prozent gemessen.
Insgesamt wurden die beiden Folgen von 870.000 und 800.000 Zuschauern gesehen bei inakzeptablen Marktanteilen von 2,1 Prozent und 2,9 Prozent. An mangelndem Interesse an Fantasy-Action kann es allerdings nicht liegen, denn VOX konnte mit «Van Helsing» zur Primetime spektakuläre 17,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ergattern. 2,30 Millionen junge Menschen schauten zu, insgesamt waren 3,12 Millionen dabei. Man sollte sich bei kabel eins also langsam Gedanken machen, wie auf diese Misere zu reagieren ist, denn weder die alle schon mal gesendeten «Primeval»-Folgen noch die komplexe «Lost»-Saga machen Hoffnungen, dass es noch einmal besser wird.