ARD kürzt Politmagazine am Montag

Trotz Bundestagswahlen wurde die gesellschaftspolitische Berichterstattung im Ersten heruntergefahren. Besonders «Fakt» wurde stark gekürzt.

Das Erste holt tolle Zuschauerzahlen mit seinen Fernsehserien oder eigenproduzierten Spielfilmen. Doch neben fiktionaler Unterhaltung gehört zu der öffentlichen Grundversorgung auch Information und Politik. Neben Nachrichten strahlt man in der Hauptsendezeit auch sechs Politmagazine aus, wovon wöchentlich zwei Stück – für gewöhnlich – ausgestrahlt werden.

Derzeit wird «Fakt» mit Thomas Kausch vom MDR produziert und im Wechsel mit den Sendungen «Report München» (BFS) und «Report Mainz» (SWR) ausgestrahlt. Wie das Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de herausgefunden hat, reduzierten die Programmplaner die Magazine im Ersten sehr deutlich. Zwischen 1. September 2008 und 25. Januar 2009 wurden die Magazine 20 Mal am Montagabend ausgestrahlt, alle Anstalten wurden gleichermaßen bedient. Ein Jahr später wurden lediglich elf Sendungen ausgestrahlt. „Ausfälle durch aktuelle Programmänderungen, durch Sportübertragungen oder durch Sonderprogrammierungen (wie an Feiertagen oder in der Karnevalszeit) treffen alle drei Magazine gleichermaßen“, sagte ARD-Sprecherin Silvia Maric auf Anfrage von Quotenmeter.de.

Das Erste setzte in den vergangenen Monaten neben Sendungen zur Bundestagswahl 2009 auch auf Dokumentation («Liebe an der Macht», «Legenden»), «Stars in der Manege» oder auf Jörg Pilawa und sein Special «Pilawas Welt von morgen». Von den Ausfällen wurde besonders das Magazin «Fakt» getroffen, das innerhalb der zwei Vergleichszeiträume fünf Mal weniger ausgestrahlt wurde. Die Redaktion arbeitete für Sendungen im Oktober und November sowie für den 25. Januar 2010.

Ob das mit den Einschaltquoten zusammen hängt? «Fakt» ist bereits seit Jahren das zuschauerschwächste Politmagazin am Montagabend. Im aktuellen Jahr schalteten bislang nur 2,30 Millionen Zuschauer ein, «Report München» kam dagegen auf 2,67 Millionen Bundesbürger. Dieses Genre kann auch funktionieren, wie «Panorama» zeigt. Mit 3,43 Millionen Zusehern liegt man sogar leicht oberhalb des Senderschnitts und trägt zur Maximierung des ARD-Schnittes bei.