Die vergangenen Staffeln des Container-Formats «Big Brother» hatten besonders in der Anfangszeit mit einer Quotenachterbahn zu kämpfen, jedoch lag nur Edition 9 unter dem Senderschnitt von RTL II. Außerdem kritisierten Fans der Sendung das immer gleiche Konzept. Mit der neuen Staffel haben sich der Sender und Produktionsfirma Endemol etwas Neues überlegt; das sogenannte „Secret Haus“, das anfangs die Geschlechter trennte und den normalen Bewohnern des «Big Brother»-Hauses nicht bekannt war, brachte bei den Quoten einen deutlichen Einschaltimpuls. Quotenmeter.de analysiert die Zuschauerzahlen der Tageszusammenfassungen, die dienstags bis sonntags um 19.00 Uhr ausgestrahlt werden. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Quoten der Live-Shows, die montags um 21.15 Uhr laufen.
Am 11. Januar 2010 startete die zehnte Staffel von «Big Brother» mit der Premierenshow, die von 1,65 Millionen Zuschauern verfolgt wurde. Somit konnten beim Gesamtpublikum gute 7,2 Prozent Marktanteil generiert werden. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erzielte der Start fantastische 13,0 Prozent. Damit lag die erste Sendung deutlich über der Premiere der vergangenen Staffel, als nur 7,9 Prozent bei den Werberelevanten erzielt wurden.
Die erste Tageszusammenfassung verfolgten einen Tag später 1,42 Millionen Menschen sowie 10,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen – ein hervorragender Wert, der beispielsweise nur ein einziges Mal bei der neunten Staffel erreicht wurde. Am Donnerstag konnten diese Topwerte noch übertroffen werden: 1,46 Millionen Zuschauer sorgten für insgesamt 5,2 Prozent Marktanteil sowie 11,3 Prozent in der Zielgruppe. Dies ist der beste Wert der zehnten Staffel bis heute. Zuletzt wurde ein solcher Marktanteil am 09. Mai 2008 erzielt, als eine Tageszusammenfassung 12,9 Prozent der jungen Zuschauer einschalteten. Leicht rückläufig waren die Zahlen am Wochenende; hier sahen 7,6 und 7,9 Prozent aus der Zielgruppe die Sendungen. Immerhin lagen auch diese Werte noch deutlich über dem RTL II-Schnitt.
In die zweite Sendewoche startete man am Montag mit der ersten Live-Entscheidungsshow, die 1,45 Millionen Menschen und 5,5 Prozent des Gesamtpublikums verfolgten. Bei den Werberelevanten wurden tolle 9,1 Prozent erzielt. Ein solch hoher Wert wurde kein einziges Mal bei der neunten Staffel bei einer regulären Liveshow gemessen. Die Tageszusammenfassungen hielten sich zwischen Dienstag und Donnerstag (19. Januar bis 21. Januar) sehr konstant bei 1,30 bis 1,39 Millionen Zuschauern sowie 9,4 bis 9,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Leicht abwärts ging es wieder am Wochenende, als 7,3 und 7,5 Prozent erzielt wurden. Insgesamt verlor die zweite Sendewoche 90.000 Zuschauer: Im Durchschnitt sahen in den ersten Tagen 1,31 Millionen zu, danach noch 1,22 Millionen. Der Durchschnittsmarktanteil ging von 9,4 Prozent auf 8,6 Prozent in der Zielgruppe zurück.
Die dritte «Big Brother»-Woche begann mit der Entscheidungsshow am Montag, die von 1,42 Millionen Fans gesehen wurde – damit blieb man gegenüber der vorherigen Woche nahezu konstant. Leicht rückläufig war der Marktanteil in der Zielgruppe, der nun 8,5 Prozent betrug. In den Tageszusammenfassungen wurde es wieder zweistellig: Am 27. Januar erzielte die Sendung bei 1,39 Millionen Zuschauern genau 10,0 Prozent bei den Werberelevanten. Die schlechtesten Zahlen in den ersten drei Wochen gab es am Wochenende des 30. und 31. Januars: Erstmals sahen am 30. Januar mit 0,99 Millionen weniger als eine Million Menschen zu; die Marktanteile der beiden Wochenend-Shows betrugen in der Zielgruppe 6,9 Prozent. Damit lag man nur noch leicht über dem RTL II-Schnitt, der in der TV-Saison 2009/10 aktuell 6,1 Prozent beträgt. Im Durchschnitt hielten sich die Zahlen in der dritten Woche sehr konstant: 1,19 Millionen Zuschauer schalteten ein; 8,5 Prozent Marktanteil wurden bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt.
Insgesamt erreichten die ersten drei «Big Brother»-Wochen zwischen dem 12. Januar und 04. Februar bei den Tageszusammenfassungen 1,25 Millionen Zuschauer und 4,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. In der wichtigen werberelevanten Zielgruppe kommt das Format bisher auf 0,91 Millionen Fans und 9,0 Prozent, wobei diese Werte durch die schlechter laufenden Wochenend-Sendungen etwas verwässert werden. Generell ist das Format «Big Brother» so stark wie seit Jahren nicht, wenn man bedenkt, dass die vergangenen Staffeln mit schlechten Quoten starteten und dann von Monat zu Monat Zuschauer gewannen. Sollte dies auch bei der aktuellen zehnten Staffel der Fall sein, kann sich RTL II auf eine rosige Quoten-Zukunft freuen.