
„Der Fürst der Finsternis“ hieß das erste Abenteuer. Mit diesem Titel ist nicht etwa ein Verbrecher gemeint, sondern der Chef der geheimen Polizeiabteilung in Los Angeles. Dieser war bis vor ein paar Jahren ein Vorzeige-Cop, doch er verschwand vor drei Jahren hinter einem Schreibtisch. Wie das FBI allerdings herausfindet, hat Carter Shaw noch nicht einmal ein Büro. Ein Schreibtisch mit einem Computer oder Aktenordner lässt sich demnach auch nicht finden. Und wieso das alles? Es wird erklärt, dass Carters Frau etwas zugestoßen ist. Was dies genau war, wird allerdings (noch) nicht verraten. Jedoch ist diese Wendung überhaupt nicht überraschend, sondern nervt, weil dieser Grund in den vergangenen Jahren öfters in Jerry Bruckheimer-Serien vorkam. Man erinnere sich nur an Mac Taylor in «CSI: New York» oder Megan Donner in «CSI: New York».

Die Bildsprache erinnert an die erste Staffel von «CSI: New York», denn das Format ist mit einem Blaufilter aufgelegt. Dass die CBS-Serie diesen Farbenstil aufgab, weil den Zuschauern dies zu dunkel war, dürfte den Produzenten noch in Erinnerung sein. Warum man denselben Fehler macht, ist daher fraglich. Ohnehin bedienen sich die Verantwortlichen an der «CSI»-Bildsprache, denn Los Angeles wird mit dem Helikopter abgefilmt und an gewissen Stellen der Episode platziert.

Hauptproblem sind die Figuren, die mit Ausnahme des vor Kurzem vermählten Ty Curtis allesamt kalt und abstoßend wirken. In anderen Serien geht das besser: Ein Hugh Laurie kann einen Dr. House verkörpern, der zwar ein Mistkerl ist, aber das auf sympathische Weise. Im Gegensatz hierzu ist Carter langweilig, nervig und jemand, der sich noch nicht mal für sein Team engagieren will. Es ist daher wirklich überraschend, dass ein so uninspiriertes Format wie «Dark Blue» in den Vereinigten Staaten Fuß fassen konnte, in Deutschland verschmähten die Zuschauer zumindest die erste Folge.