Ist ein HD-Durchbruch gewollt? Die Reichweiten der HD-Fernsehsender werden derzeit nicht gemessen. Einen Starttermin gibt es ebenso wenig.
Mittlerweile betreiben sieben der acht Vollprogramme eigene hochauflösende Fernsehsender, einzig RTL II fehlt bei den großen Fernsehstationen. Anfangs ist die Benutzung von ARD HD und Co. noch recht gering, doch die Fernsehanstalten planen langfristig mit einer großen Nutzung. Das ZDF denkt beispielsweise darüber nach, im Jahr 2012 die analoge Ausstrahlung einzustellen. Ob man in einem Jahrzehnt auch keine Standard-Definitionen mehr sehen kann, wird sich ebenso zeigen.
In den kommenden Wochen liefern ARD HD und ZDF HD tolle Bilder aus den kanadischen Städten Vancouver und Whistler, RTL HD und ProSieben HD verwöhnen die Zuschauer mit amerikanischen Serien in Top-Qualität. Jedoch haben die Fernsehstationen von ihren hochauflösenden Kanälen keinen Vorteil, denn die Zuschauer verpuffen, wie das Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de weiß.
Derzeit findet keine Quotenmessung der sieben HD-Kanäle statt, ein konkreter Starttermin der Messung ist ebenso wenig in Aussicht. Wie Media Control unter Berufung der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung mitteilte, sei eine Quotenmessung auf langer Sicht geplant. Doch gerade bei großen Fernsehsendern wie VOX und kabel eins können die Quoten verfälscht werden. Denn wer möchte «Lost» oder «Lie to Me» nicht in einem brillanten Fernsehbild sehen – zeitweise bekommen einige Zuschauer ein recht mieses Bild nach Hause geliefert.
Bevor die Quotenmessung der HD-Kanäle beginnt, müssen grundsätzliche Fragen geklärt werden: Sollen die hochauflösenden Ableger einzeln gemessen werden? Werden die Einschaltquoten gemeinsam oder getrennt ausgewiesen? Müssen die Sendergruppen einen höheren Beitrag an die AGF bezahlen, obwohl der gleiche Inhalt überliefert wird? Angesichts der Ankündigung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender hat die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung diesen Punkt verschlafen und kann mit Inbetriebnahme des HD-Regelbetriebes keine Lösungen anbieten.