Primetime-Report

Karnevalisten übernehmen das Feld

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Die Jecken sind los: Übertragungen aus den Karnevals-Hochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz hatten große Reichweiten. Am Wochenende triumphierte Olympia 2010.



Schon am Montagabend waren die öffentlich-rechtlichen Sender in Sachen Reichweiten hoch im Kurs: Das ZDF hatte mit seinem Spielfilm «Die Toten vom Schwarzwald» 7,06 Millionen Zuschauer und überholte das sonstige RTL-Spitzenduo bestehend aus Jauchs «Wer wird Millionär?» und «Rach, der Restauranttester», die aber in der Zielgruppe mit 18,4 und 21,5 Prozent Marktanteil abermals den Thron bestiegen. «Mitgemacht und mitgelacht – Frankfurt feiert Fassenacht» hieß es in der ARD – der Karnevalsreigen war eröffnet. 4,28 Millionen Bundesbürger feierten schon mit. Versagt hat die zweite «Killerjagd – schrei, wenn du dich traust» bei ProSieben, die nur 8,8 Prozent Marktanteil der Begehrten vorzuweisen hatte.

«Karneval Hoch Drei» siegte am Dienstagabend zumindest beim Gesamtpublikum über König Fußball. 5,72 Millionen Menschen sahen den Närrinnen und Narren im ZDF zu, während die DFB-Pokal-Partie zwischen Werder Bremen und Hoffenheim 5,28 Millionen Deutsche interessierte. Das Fußballspiel punktete auch bei den Werberelevanten: 13,8 Prozent Marktanteil wurden erreicht, doch der Tagessieg geht an die Geisterkomödie «Im Spessart sind die Geister los» mit Comedians wie Annette Frier und Michael Kessler. 18,2 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen standen zu Buche und überrumpelten auch Wiederholungen von «Dr. House» und «CSI: Miami». «Unser Star für Oslo» gab einige Zuschauer ab, doch half die doppelte Live-Show auch «TV total», das auf 13,4 Prozent Marktanteil der Jungen kam.

Mit 5,85 Millionen Zuschauer feierte die ARD am Mittwoch «Düsseldorf Helau». 18,1 Prozent Marktanteil des Gesamtpublikums waren sicher. Besser liefen nur die Fußball-Zusammenfassungen im ZDF am späteren Abend – vor allem die Partien Augsburg gegen Köln und Bayern gegen Fürth hatte gute Marktwerte. Auch ohne «Deutschland sucht den Superstar» hatte RTL mit «Die Ausreißer» ein Format im Programm, das auch mit für die Kölner schwächeren 14,1 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten in der Primetime vorne lag.

Die größte Reichweite hatte das ZDF mit der Karnevalssendung «Mer losse d’r Dom in Kölle», die 5,71 Millionen Zuseher erreichte und uneinholbar war. Für eine Überraschung sorgte Sat.1 mit dem Film «Der goldene Kompass», der starke 24,8 Prozent Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe eingefahren hatte. Die Serie «Countdown» auf RTL hatte zwar gute 16,7 Prozent Marktanteil erreicht, musste sich aber hinten anstellen. Vom starken Sat.1-Spielfilm im Vorlauf profitierte auch «Kerner». 13,4 Prozent Marktanteil der 14- bis 49-Jährigen waren das beste Ergebnis seit dem Start der Serie und auch noch deutlich über dem Senderschnitt.

Zurück zum Karneval: «Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht» hieß es im ZDF, das mit 6,58 Millionen Jecken vor dem Bildschirm erneut die Pole-Position bei den Zuschauer ab 3 Jahren inne hatte. «Wer wird Millionär?» gehörte der Tagessieg bei den Werberelevanten, doch das neue Show-Format «18 – die beste Zeit meines Lebens» mit Oliver Geißen enttäuscht für RTL-Verhältnisse mit durchwachsenen 14,8 Prozent Marktanteil der Begehrten.

Am Samstagabend überrollten die Sportereignisse von Olympia im kanadischen Vancouver erstmals die abendliche Fernsehlandschaft. Die ARD hatte mit «Olympia live» Skispringen und Biathlon übertragen. 7,53 bzw. 7,31 Millionen Sportbegeisterte hatte das Erste auf seiner Seite. Die erste Live-Show von «Deutschland sucht den Superstar» war in der Zielgruppe nicht zu schlagen: 31,9 Prozent Marktanteil sprechen weiter eine deutliche Sprache. Das ZDF setzte weiter auf Karneval: «Typisch Kölsch» erreichte 5,19 Millionen Zuschauer, musste sich aber hinter Olympia und Castingshow anstellen. Keine Chance hatten Blockbuster: «Genug» (Sat.1) und «Sind wir schon da?» rissen keine Bäume aus. Die Filmtitel hätte besser nicht passen können.

Am Sonntag war das ZDF mit der Übertragung olympischer Spiele dran: Ungebrochen war die Begeisterung. 7,15 Millionen Menschen schalteten ein. «Karneval in Köln» gab es im Ersten zu sehen, wofür noch 5,01 Millionen Zuschauer in der Stimmung waren. Zwischen närrischem Treiben und Wintersport siegt RTL mit «Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen» im Blockbuster-Duell gegen ProSiebens «Hitch – der Date-Doktor» deutlich. 19,3 Prozent Marktanteil hatte der US-Film dem Kölner Sender eingebracht.


… ist «Kerner». Dank des überaus starken Vorlauf in Form eines Spielfilms verhalf Sat.1 seinem Magazin zu einem starken Marktwert. Der bislang eher glücklose Moderator profitierte vom gut ausgewählten Vorprogramm.


… ist «Killerjagd – schrei, wenn du dich traust». Die Fortsetzung des „Thrill-Time“-Movie bei ProSieben versagt auf ganzer Linie. Nur magere 8,8 Prozent Markanteil. Die Spielfilm-Version der Serie «Unschuldig» konnte somit ebenfalls nicht überzeugen.


… ist 24,8 Prozent Marktanteil. Diesen überragenden Wert erreichte der Sat.1-Film «Der goldene Kompass» unter den Werberelevanten. 4,93 Millionen Zuschauer sahen am Donnerstagabend insgesamt zu. Der Bällchensender bewies endlich ein glückliches Händchen.


… ist «Im Spessart sind die Geister los». Wieder einmal Sat.1 – mit der deutschen Produktion schnitt man am Dienstag in der Zielgruppe sogar besser ab als die US-Serien «Dr. House» und «CSI: Miami» bei RTL.


«Deutschland sucht den Superstar» bleibt bei den 14- bis 49-Jährigen weiter an der Spitze, auch wenn es nur noch samstags auf Sendung geht. Dank Karneval, Fußball und nun Olympia konnten ARD und ZDF beim Gesamtpublikum punkten. Zu Buche schlagen natürlich auch die Sat.1-Spielfilm-Erfolge am Dienstag und Donnerstag.

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