Ob sich Sat.1 mit dem Erwerb der Europa League-Rechte einen Gefallen getan hat? Spiele der Zwischenrunde kamen beim Publikum nicht sonderlich gut an.
Vorneweg: Wirklich zufrieden sein kann der Münchner Privatsender Sat.1 weder mit den Einschaltquoten des Spiels des Hamburger Sportvereins noch mit den Werten, die Werder Bremen einfuhr. Zwei Spiele der Europa League übertrug der Kanal am Donnerstag – die erste ab 19.00 Uhr. Beide Spiele holten eher schwache Einschaltquoten, wenngleich natürlich nicht vergessen werden darf, dass im direkten Gegenprogramm die sehr stark laufende Super Kombination und Biathlon im Rahmen der Olympischen Spiele übertragen wurde. Das Spiel zwischen Twente Enschede und der Mannschaft von Thomas Schaaf kam so zunächst nur auf 2,21 Millionen Zuschauer, holte in Hälfte zwei dann durchschnittlich 2,88 Millionen.
Bei allen lag man mit 7,5 und später 8,5 Prozent Marktanteil klar unterhalb des Senderschnitts – und übrigens auch deutlich unterhalb des Tagesschnitts , der am Donnerstag bei 11,6 Prozent lag. Ähnliche Werte holte die Fußballübertragung auch in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen: Hier wurden zunächst 7,3 und dann 8,4 Prozent Marktanteil gemessen. Die fünfminütige Halbzeitanalyse – man sieht: Sat.1 verkaufte auch vergleichsweise wenig Werbung – kam gar nur auf 4,4 Prozent bei den Umworbenen. Besser lief dann die erste Hälfte des zweiten Spiels: Der HSV trat gegen Eindhoven an, Halbzeit eins sahen im Schnitt 3,77 Millionen Bundesbürger.
In der Zielgruppe fiel das Interesse mit 10,8 Prozent Marktanteil aber ebenfalls nur mäßig aus – man lag weiterhin unterhalb des Senderschnitts, wenngleich auch nur knapp. Auf 11,8 Prozent steigerten sich die Werte in Durchgang zwei (insgesamt 3,17 Millionen Zuschauer) – als Erfolg war die Live-Berichterstattung deshalb aber nicht zu werten. Bei der anschließenden Analyse, in der auch Ausschnitte aus den Spielen der anderen deutschen Vereine (Wolfsburg und Berlin) zu sehen waren, ging das Interesse wieder klar zurück: Nur 9,2 Prozent der Umworbenen waren dabei.
So tat sich auch eine ab 23.45 Uhr gezeigte Ausgabe von «Kerner» schwer, in der es unter anderem um illegale Tauschbörsen im Internet ging: 0,77 Millionen Bürger ab drei Jahren verfolgten das zuletzt aufstrebende Format, was zu schwachen sieben Prozent bei allen führte. Auch in der Zielgruppe gab es einen Dämpfer für den Hamburger Moderator: Mit 7,9 Prozent kann man nicht wirklich zufrieden sein.