«Deutschland sucht den Superstar» ist das mediale Großereignis in 2010. Mag das Ansinnen von Herrn Raab mit «Unser Star für Oslo» auch noch so groß sein, so muss er sich am Ende den Quoten und einem Dieter Bohlen geschlagen geben.
Schon in der Karibik hatte der gute Herr Bohlen eine Finalistin ( Olivera ) aus einem alten Raab-Casting gen Heimat geschickt. An der Gesangskunst kann es dabei nicht gelegen haben. Man spürt förmlich die Rivalität der beiden TV-Stars.
Wenn Guido Westerwelle in dieser Woche also wegen seiner spätrömischen Dekadenz kritisiert wird, so sind wir bei RTL schon bei "Brot und Spielen" angelangt. Im Cricus Maximus der TV-Industrie werden nicht neue Sänger gesucht, sondern vielmehr Abgesandte der verschiedenen Schichten in Deutschland.
Da gibt es den liebevollen EX-Knacki, die vollbusige Kellnerin und einen nervigen Checker für die noch fehlenden Comedy-Elemente. Das ist keine Castingshow, sondern ein riesiger Fake. Wo ist da noch die eigentliche Suche? In Amerika könnte man wahrscheinlich schon den falschen Titel der Show anklagen.
Da muss man sich doch zwangsläufig schon freuen, wenn RTL2 in dieser Woche Planungen für ein «Dschungel-Brother» aus dem Giftschrank holt. TV-Stars sollen inmitten von Wildtieren tagelang ausharren. Ich hätte da auch schon einen Titel: «Naddel, Affenkotze und Co.» . Die mir und Ihnen sicherlich nicht mehr namentlich bekannten Teilnehmer der dritten DSDS-Staffel sind wohl ebenfalls herzlich ins Gehege eingeladen.
Vielleicht sollte die TV-Nation einfach über einen bundesweiten Streik nachdenken. Wie die Piloten der Lufthansa! Fortan wird nur noch «Kronzuckers Kosmos» nachts in der Wiederholung auf n24 geschaut. Wie schnell würden sich die TV-Macher wieder ehrliches Programm einfallen lassen!
Doch dazu wird es nicht kommen. Wir lieben halt den Fake und RTL ist dabei ihn für alle Ewigkeit im Fernsehen zu kultivieren.
Ihr
Rob Vegas
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