Eine der spannendsten Fragen der US-Fernsehbranche ist derzeit, ob sich der Sender FOX entschließt, eine neunte «24»-Staffel zu bestellten – und wie diese aussehen würde. Wir haben den Stand der Dinge zusammen gefasst.
Seit 2001 muss sich Jack Bauer (Kiefer Sutherland) mit terroristischen Bedrohungen aller Art herumschlagen und das stets im Wettlauf gegen die Uhr. Nun, da im amerikanischen Fernsehen die achte Staffel von «24» angelaufen ist, wird mehr denn je darüber diskutiert, ob die Zeit des Ruhestands gekommen ist für Jack Bauer und «24». Bislang lässt FOX sich diesbezüglich nicht in die Karten schauen. Alles sei möglich, hieß es im vergangenen August seitens Programmchef Kevin Reilly. Zwar haben die Produzenten den Serientod des Terroristenschrecks mittlerweile ausgeschlossen. Darüber hinaus hält man sich aber nach wie vor bedeckt. Wie ist es also um die Zukunft von Jack Bauer bestellt?
Am 17. Januar war es wieder einmal soweit: ein weiterer, ziemlich mieser „Tag“ im Leben von Jack Bauer nimmt seinen Anfang. An diesem steht mit New York zunächst eine neue Metropole auf dem Programm. Dort darf der Agent wieder aus dem vollen CTU-Arsenal schöpfen, um seinen Gegenspielern - darunter Jürgen Prochnow ganz klassisch als russischer General -, Herr zu werden. Neben Prochnow finden sich mit Katee Sackhoff und Freddie Prince Jr. (Foto unten) weitere prominente Zugänge in den Reihen der neuen CTU. Vor allem letzterer kommt soweit gut an und wird bereits als möglicher Protagonist für ein «24» 2.0 gehandelt. Auch hierzu lässt sich FOX keine konkreten Aussagen entlocken. Die neuen Darsteller immerhin hegen keine Langzeitpläne bezüglich «24». So ist Katee Sackhoff schon wieder für eine neue Serienhauptrolle bei ABC gesetzt, berichtet der „Hollywood Reporter“.
Ohnehin wäre das «24»-Universum für das Publikum wohl nur schwer vorstellbar ohne seinen Dreh- und Angelpunkt Jack Bauer. Kiefer Sutherland selbst wird nicht müde, seine Begeisterung für die Rolle und «24» im Allgemeinen zu betonen. Der anhaltende Enthusiasmus von Sutherland verwundert nicht, ist er doch dank «24» der höchstbezahlte Darsteller im amerikanischen Fernsehen. Eine Verlängerung seines Vertrags über die neunte Staffel hinaus brächte wohl nochmals einen Aufschlag mit sich. Hier dürfte auch der Knackpunkt liegen, was die Zukunft der Serie betrifft. Weitere Staffeln würden den Abschluss von neuen, noch höher dotierten Verträgen für alle Beteiligten bedeuten – kein allzu attraktives Szenario im gegenwärtigen Werbeumfeld. Zumal die Einschaltquoten der Serie längst nicht mehr die überragenden Werte der Vergangenheit erreichen. Auch „Tag 8“ konnte diesen Trend bislang nicht umkehren. Auf ordentliche 11 Millionen Zuschauer zum Staffelstart folgte ein Absturz auf zuletzt 8,73 Millionen. Wirklich aussagekräftige Zahlen werden zwar erst mit dem Ende der alles dominierenden Olympischen Winterspiele erwartet. Dennoch steht «24» alleine aufgrund der immensen Produktionskosten in diesem Jahr bei vielen Beobachtern auf der „Bubble List“ der gefährdeten Fernsehformate.
So sieht es zunächst danach aus, als hätten die letzten Stunden für Jack Bauer und «24» geschlagen. Aber da gibt es ja noch die Option Kinofilm. Schließlich hat mit den «Simpsons» jüngst eine andere nicht eben taufrische FOX-Marke vorgemacht, wie erfolgreich ein Ausflug auf die große Leinwand verlaufen kann. Gerüchte um einen «24»-Film schwirren schon seit geraumer Zeit durch die Branche. Im Vorfeld der lange auf sich warten lassenden siebten Staffel gab es schließlich die Gelegenheit für einen Probelauf. Als Appetizer in Spielfilmlänge erntete «Redemption» keine Begeisterungsstürme. Den Spekulationen um einen „richtigen“ «24»-Film tat dies aber keinen Abbruch.
Nun, da die beteiligten Parteien das baldige Ende der Fernsehserie «24» zumindest einkalkulieren, nehmen die Bemühungen um einen Kinoableger Fahrt auf. „Variety“ zufolge wurde der Auftrag für ein entsprechendes Drehbuch bereits vergeben. In der von Billy Ray («State of Play») anvisierten Fassung soll es nach Europa gehen für Jack Bauer. Es sieht also durchaus danach aus, als müsste der Ruhestand noch eine Weile warten.