Leichte Besserung in Sicht? „Nur“ 81 Millionen Euro Verlust machte Sky im vierten Quartal.
Mit Spannung wurden die Ergebnisse des vierten Quartals des in sich in einer schlechten Situation befindenden Entertainment-Unternehmens Sky befindenden Kanals erwartet. Dass diese nicht allzu viel besser ausfielen als zuletzt, machte das Unternehmen schon kurz vor Weihnachten deutlich. Im Zuge der Kapitalerhöhung wies man auf die erneut nicht sonderlich positive Situation hin. Dennoch gibt es vielleicht einige kleine Lichtblicke. Neue Kunden ließen sich nicht zuletzt dank der teuren Werbemaßnahmen erneut in größerem Rahmen erschließen: Im vierten Quartal gewann man 167.000 neue Haushalte hinzu, allerdings kündigten auch wieder einige Kunden ihre Verträge, sodass am Ende nur 39.000 zusätzliche Abos gezählt wurden. Die rollierende Kündigungsquote sank jedoch im Vergleich zum Vorquartal um rund eineinhalb Prozentpunkte. Seit Mitte vergangenen Jahres hat Sky also 105.000 Abonnenten mehr als zuvor – die Verantwortlichen hätten sicherlich mit einem größeren Plus gerechnet.
„Wir sind zufrieden mit der Akzeptanz unserer neuen Angebots- und Preisstruktur im Markt. Die operative Neuausrichtung unseres Geschäfts ist inzwischen nahezu abgeschlossen und die Grundlage für solides Wachstum geschaffen. Im Fokus unserer Strategie stehen die Beschleunigung des Abonnentenwachstums, der weitere kontinuierliche ARPU-Anstieg und das Erreichen nachhaltiger Profitabilität,“ erklärte Sky-Chef Mark Williams, der das Unternehmen in rund einem Monat verlassen wird. Sein Nachfolger wird Brian Sullivan, der von der britischen Schwester BSkyB kam und bereits seit Anfang Januar in Unterföhring tätig ist. Der ARPU, also die durchschnittliche Einnahme pro Kunde, ist weiter deutlich gestiegen, was an der Verpflichtung liegt, Sky Welt als Grundstock abonnieren zu müssen. Von 25,77 Euro im dritten Quartal stieg der ARPU nun auf 27,45 Euro.
Sky führt den gestiegenen ARPU aber auch darauf zurück, dass es nun kaum mehr stark rabattierte Angebote gibt. Das EBITDA (Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen) betrug im vierten Quartal – 81,6 Millionen Euro. Der Umsatz von Sky fiel im Vergleich zum dritten Quartal 2009 auf 230,2 Millionen Euro – der Umsatz war rund sechs Millionen Euro niedriger als im vierten Quartal 2008. Die operativen Kosten stiegen hingegen deutlich auf knapp über 311 Millionen Euro, was laut Sky vor allem an den teureren Bundesliga-Rechten und an höheren Vertriebskosten liegt.
Im Gesamtjahr 2009 hat Sky brutto rund 597.000 Abonnenten gewonnen, 37 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz fiel auf 902,1 Millionen Euro – 2008 waren es 941,1 Millionen Euro. Zurückgehende Werbeumsätze und das Ausbleiben einmaliger Lizenzerträge (wie 2008) sind verantwortlich für den geringeren Umsatz im zurückliegenden Kalenderjahr. Die operativen Kosten betragen 1.164,8 Millionen Euro (2008: 998,1 Millionen) und sind laut Sky hauptsächlich in Folge von höheren Programmkosten und Vertriebsausgaben gestiegen. 2009 machte Premiere / Sky ein Minus von 262,7 Millionen Euro (EBITDA). Der Cashflow aus operativem Geschäft beträgt - 158,4 Millionen Euro (2008: -108,1 Millionen Euro). Ende 2009 lagen die Netto-Finanzverbindlichkeiten bei 162,4 Millionen Euro. Darin sind die Erlöse von 110 Millionen Euro aus der jüngsten Kapitalerhöhung, die am 21. Januar 2010 abgeschlossen wurde, nicht enthalten.
„Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung vom 21. Januar 2010 werden daher in zusätzliche Marketing- und Vertriebsaktivitäten investiert, in neues Programm und neue Sender sowie in einen beschleunigten Ausbau des umfangreichen Sky HD Angebots,“ bestätigte Sky-Chef Mark Williams nochmals. Die reinen Zahlen sehen also weiterhin nicht gut aus für Sky – den Break-Even sagt das Unternehmen inzwischen für 2011 voraus – und dabei bleibt man auch. Was macht den Verantwortlichen Hoffnung? Sehr positive Reaktionen der Neu- und Bestandskunden, die die Programmqualität des Unternehmens loben. Immer intensiver werde das Programm genutzt, erklärt Sky in seiner Mitteilung. So sei beispielsweise die kumulierte Zuschauerzahl der Bundesliga-Übertragungen nach dem 23. Spieltag um über 77 Prozent gegenüber der Vorsaison gestiegen. Die Marke Sky hat inzwischen eine Bekanntheit von 70 Prozent erreicht.