Von rund Minus 120 Millionen Euro im Jahr 2008 verbesserte sich die Fernsehgruppe 2009 auf ein Plus von 144,5 Millionen Euro.
Der Sparwahn der ProSiebenSat.1 Media AG hat das gewünschte Ergebnis gebracht: Im abgelaufenen Kalenderjahr 2009 bewegte sich das große Unternehmen in die Gewinnzone. Machte die hoch verschuldete AG 2008 ein Minus von rund 120 Millionen Euro, liegt der Jahresüberschuss 2009 bei Plus 144,5 Millionen Euro. Das recurring EBITDA stieg um 6,0 Prozent auf 696,5 Millionen Euro. Der Umsatzentwicklung ist der Konzern zufrieden, im vierten Quartal 2009 wurden 880,5 Millionen Euro umgesetzt – somit in etwa genauso viel wie im Vorjahreszeitraum.
ProSiebenSat.1-Boss Thomas Ebeling über das positive Ergebnis: „Dank eines nachhaltigen Kostenmanagements und der guten Performance im vierten Quartal haben wir das Unternehmen 2009 in die Gewinnzone zurückgeführt. Dabei hat ProSiebenSat.1 gezeigt, dass Kreativität nicht nur eine Frage der Budgets ist. Die wachsende Zustimmung unserer Zuschauer und Kunden ist der beste Beweis dafür, dass Qualität des Programms und effizientes Kostenmanagement Hand in Hand gehen können." Gesenkt wurden die operativen Kosten des Konzerns um 9,6 Prozent auf 2,077 Milliarden Euro. Den Marktanteilen im wichtigsten TV-Markt, Deutschland, hat das nicht geschadet. Die stiegen um 0,7 Prozentpunkte auf 30,1 Prozent an.
Wegen des positiven Ergebnisses schlägt die AG eine Dividende von 2 Cent pro Papier vor – zumindest ein Tropfen auf den heißen Stein für manchen leidgeplagten Aktionär des Unternehmens. Exakte Aussichten auf das Jahr 2010 seien nach wie vor schwer zu treffen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Medienmitteilung. Kostendisziplin werde im Konzern weiterhin Priorität haben, heißt es. Gegenüber 2009 dürften sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwar leicht erholen, doch die Visibilität ist noch gering.
"Um in diesem Marktumfeld auch künftig profitabel zu wachsen, wird uns eine straffe Kostenkontrolle weiterhin begleiten. Wir haben 2009 als Gruppe bewiesen, dass wir mit knappen Ressourcen kreativ und intelligent arbeiten können - und auch in schwierigen Werbemärkten kompetitiv sind", so Ebeling. "An vielen Stellen des Konzerns haben wir 2009 Initiativen gestartet, um unsere Effizienz zu steigern und zusätzliche Erlösquellen zu erschließen. Neue Umsatzmodelle sind beispielsweise das Konzept Media-for-Revenue-Share, wo wir Umsatzbeteiligungen gegen Werbezeiten erhalten, der Ausbau unseres Pay-TV-Geschäfts oder unser Engagement in verwandten Geschäftsfeldern wie Event- und Live-Management. Dies gilt es 2010 fortzuführen."