Als RTL die US-Serie im Jahr 2006 ins Programm aufnahm, hatte wohl niemand an einen solch durchschlagenden Erfolg geglaubt. Nach 19,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen in der ersten Staffel stiegen die Werte rasch an und erreichten ihren Höchstwert zur Staffel drei. Im Schnitt 30,9 Prozent erzielte die US-Serie damals. Seither flauen die Quoten wieder etwas ab, die Erstausstrahlung der fünften Staffel erreichte im Jahr 2009 noch 27,5 Prozent. Bis vergangenen Dienstag standen nun Wiederholungen der dritten und vierten Staffel auf dem Sendeplan.
Allzu viel konnte RTL nicht erwartet haben: Als der Sender die ersten 21 Folgen der dritten Staffel zwischen Dezember 2008 und Juni 2009 wiederholte, beliefen sich die Quoten in der Zielgruppe auf nur 22,0 Prozent. Ein Jahr später sind die Werte nun noch weiter zurückgegangen. Nur eine einzige Folge lag mit 23,0 Prozent oberhalb des damaligen Mittelwertes – die vom vergangenen Dienstag. Schon der Start der Wiederholungsphase am 24. November 2009 holte mit 4,00 Millionen Zuschauern ab drei Jahren sowie 20,4 Prozent in der Zielgruppe im Vergleich zu früheren Erfolgen nur magere Werte. Dennoch sollte dies die zweitbeste Reichweite des kompletten Wiederholungszyklus sein, lediglich die letzte Folge vom Dienstag war mit 4,06 Millionen Zuschauern reichweitenstärker. Alle anderen Episoden landeten unterhalb der Vier-Millionen-Marke.
Dementsprechend gingen auch die Marktanteile deutlich zurück. Vier der 15 Folgen erzielten nur einstellige Werte. Das war seit Serienstart insgesamt nur weitere fünfmal der Fall, zuletzt im Juni 2008 – damals lief allerdings auch die Fußball-EM im Gegenprogramm. Einen erwähnenswerten Tiefpunkt erreichte «Dr. House» am 29. Dezember des vergangenen Jahres mit der Folge „97 Sekunden“. Nur insgesamt 2,44 Millionen Zuschauer schalteten ein – so wenige wie noch nie auf dem Sendeplatz um 21:15 Uhr. Auch in der Zielgruppe wurde mit 1,61 Millionen Zuschauern und 11,6 Prozent ein neuer Negativrekord eingefahren. Auffällig ist hierbei, dass es im Gegenprogramm zu keinerlei Besonderheiten kam. Die Zuschauer wurden «Dr. House» also nicht durch mögliche Events bei der Konkurrenz weggeschnappt.
In den folgenden Wochen stabilisierten sich die Quoten wieder etwas und pendelten in der Zielgruppe meist zwischen 18 und 20 Prozent. Einen weiteren Ausrutscher erlaubte sich erst die Folge „Cate aus dem Eis“ am 23. Februar 2010. Diese erreichte bei den 14- bis 49-Jährigen nur 15,8 Prozent und lag damit wieder deutlich unter dem Senderschnitt.
Den Abwärtstrend konnten die Reruns somit nicht aufhalten – im Gegenteil: Die 15 Folgen erreichten im Schnitt nur noch 3,54 Millionen Zuschauer bei 11,1 Prozent Marktanteil. In der letzten Wiederholungsphase wurden noch 3,79 Millionen Zuschauer bei 12,7 Prozent gemessen. Auch bei den Werberelevanten musste «Dr. House» weiter abgeben: Hier erreichte die Serie über 200.000 Zuschauer weniger als im Jahr zuvor und landete bei nunmehr 2,51 Millionen. Der Marktanteil lag bei 18,6 Prozent und damit nur noch rund 0,7 Prozentpunkte über dem RTL-Schnitt.
Zugute halten muss man der Serie allerdings, dass die beiden im Text genannten Ausrutscher die Werte gehörig nach unten drückten. Würde man sie vernachlässigen, stiege der Marktanteil in der Zielgruppe auf bessere 19,4 Prozent an. Allzu große Sorgen muss sich RTL also vorerst nicht machen. Ab kommender Woche geht es dann den letzten vier Folgen der fünften sowie der sechsten Staffel weiter. Es ist also nochmal mit einem deutlichen Zuschauerzuwachs zu rechnen.