ARD-Eventfilm verliert gegen Volksmusik

In Zweitausstrahlung konnte «Die Flucht» nicht mehr sonderlich viele Menschen zum Einschalten bewegen. Besser lief es da für Carmen Nebel.

Ob es an dem für Samstagabendverhältnisse recht schwierigen Thema lag oder der Tatsache, dass das ARD-TV-Drama «Die Flucht» bereits 2006 im Fernsehen zu sehen war: Die Quoten stimmten nur bedingt. 3,95 Millionen sahen über drei Stunden das eigentlich auf zwei Teile angelegte Kriegsdrama, in der die Flucht der Menschen aus Ostpreußen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, was zu 12,8 Prozent Marktanteil führte. Dies sind sicher ordentliche Werte, vergleicht man sie jedoch mit den Reichweiten, die viele andere Formate im Ersten am Samstagabend in der Vergangenheit holten, ist dies gewiss kein überragender Wert.

Anders sah das bei den öffentlich-rechtlichen Kollegen vom ZDF aus, die mit ihrer Volksmusik-Sendung «Willkommen bei Carmen Nebel» auch dieses Mal wieder sehr überzeugende 5,54 Millionen Menschen zum Einschalten brachte. Aber selbst damit wurde man am Samstagabend nur zweiter Sieger, der Gesamtsieg ging an das wiedererstarkte «DSDS». 17,7 Prozent der Menschen sahen Carmen Nebels Show, während genau 19 Marco Schreyl präferierten.

Bei den jungen Zuschauern konnte zudem keiner ansatzweise der privaten Konkurrenz das Wasser reichen, denn die Kölner behielten fast ein Drittel der zu holenden Zuschauer bereits für sich. Zumindest war das Publikumsinteresse bei den Jungen doch deutlich größer an den ARD-Film, der immerhin hier klar überdurchschnittliche 1,06 Millionen Deutsche zum Einschalten brachte. Volksmusik hatte hingegen auch in dieser Woche wieder kein gutes Standing bei der Generation unter 50: Angesichts von nur 370.000 Menschen in dieser Altersgruppe fiel der Marktanteil hier auf sehr schwache 3,0 Prozent.