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Der zweite Teil von «Die Grenze» fiel somit auf für die Umstände fast schon katastrophale 3,47 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. In beiden Zuschauergruppen rettete sich der Film noch über den Senderschnitt: Bei allen wurden elf Prozent gemessen, in der Zielgruppe 13,7 Prozent. Hofmann aber war der Meinung, ein solches TV-Event sollte rund das Doppelte des Senderschnitts erreichen – und von diesem Ergebnis war der zweite Teil nun meilenweit entfernt. Filme wie «Die Grenze» sind natürlich vor allem für das Image gut – angesichts der Tatsache, dass eine rund eine Million Euro teure action Concept-Produktion namens «Im Brautkleid durch Afrika» kürzlich am Dienstagabend rund 5,3 Millionen Menschen zu Sat.1 lockte, wird deutlich, wie enttäuscht Sat.1 nun am Mittwochmorgen sein muss. Es darf doch stark bezweifelt werden, dass sich ein Privatsender demnächst nochmals an eine New Future-Produktion heranwagt.
Freude herrscht hingegen in der Redaktion von Johannes B. Kerner: Dieser talkte direkt im Anschluss unter anderem mit «Die Grenze»-Nebendarsteller Jürgen Heinrich in einem «Kerner spezial» und fragte, wie realistisch der Film sei. 1,65 Millionen Menschen sahen die Sendung, die eigentlich genauso aufgebaut war wie die frühere ZDF-Talkshow. Mit diesem Konzept hatte der Moderator dann auch Erfolg beim jungen Publikum: 10,4 Prozent der Werberelevanten sahen zu. Ob Sat.1 darüber nachdenken sollte, Kerner mehrmals wöchentlich mit einer reinen, einstündigen Talkshow auf Sendung zu schicken?