Im Gegensatz zu denen der verzweifelten Hausfrauen entwickelten sich die Quoten der neuen Serie in den letzten Wochen zunehmend in die falsche Richtung.
Seit dem 20. Januar läuft am Mittwochabend wöchentlich eine neue Fantasy-Serie auf ProSieben mit dem Titel «Vampire Diaries». Das Geschehen rund um High-School-Schülerin Elena Gilbert verfolgten in den USA so viele Zuschauer, dass der Sender The CW bereits vier Tage vor deutschem Ausstrahlungsbeginn die Verlängerung der Serie um eine weitere Staffel ankündigte. Auch hierzulande war der Zuschauerzuspruch zunächst sehr gut - im Laufe der Ausstrahlung lässt sich aber bereits jetzt ein deutlicher Negativtrend ableiten.
Zu Beginn konnte jedoch die Episode "Liebes Tagebuch" am 20. Januar dieses Jahres die Senderverantwortlichen zu großen Glücksgefühlen verleiten, denn angesichts von 2,72 Millionen Zuschauern feierte die Serie ein grandioses Debut in Deutschland. Vor allem beim jungen Publikum erfreute man sich zum Auftakt äußerst großer Beliebtheit und zog mit 2,39 Millionen Menschen in der jungen Zielgruppe exakt 17 Prozent der Fernsehenden an.
Doch von nun an verlor man bis zur vierten Folge kontinuierlich an Publikumsinteresse: Konnte die zweite Folge mit 2,33 Millionen Zuschauern und 7,4 Prozent beim Gesamtpublikum noch deutlich überdurchschnittliche Werte erzielen, waren in Folge 3 schon nur noch 2,12 Millionen an dem Geschehen interessiert, was zu mittelmäßigen 6,5 Prozent führte. "Das Gründerfest" musste in der vierten Ausstrahlungswoche sogar erstmals mit weniger als zwei Millionen Serienfans auskommen: Nur noch 1,87 Millionen Zuschauer waren mit von der Partie, woraus ein nun unterdurchschnittlicher Marktanteil von 5,9 Prozent resultierte.
Etwas besser sah es währenddessen beim jungen Publikum aus. Zwar war auch hier der Zuschauerzuspruch klar rückläufig, jedoch blieben die Marktanteile im ersten Sendemonat konstant über dem Senderschnitt. Mit 2,02 Millionen erzielte man zunächst noch starke 14,9 Prozent in Woche 2, bevor in der Folge mit 1,88 Millionen und 1,69 Millionen Zusehern nur noch Werte von 13,6 Prozent bzw. 13,1 Prozent in der für die Werbewirtschaft besonders bedeutenden Zielgruppe gezählt wurden.
Die fünfte Folge konnte die Reichweite beim Gesamtpublikum zwar wieder minimal auf 1,91 Millionen ansteigen lassen, angesichts der allgemein höheren Frequentierung der Fernsehgeräte in der Bundesrepublik sank der Marktanteil dennoch erneut auf 5,8 Prozent. Besonders bitter war jedoch das Abschneiden in der Zielgruppe, wo man sich mit 1,66 Millionen Zuschauern und 11,9 Prozent erstmals nicht mehr deutlich oberhalb des ProSieben-Schnitts bewegen konnte.
Nach einer kurzen Verbesserung der Quotensituation in Ausgabe 6 erwischte "Heimgesucht" Anfang März seinen bisher schwärzesten Tag in der Sendehistorie: Lediglich 1,68 Millionen Bundesbürger waren an einem neuen Tagebucheintrag interessiert, was zu schwachen 5,3 Prozent führte. Selbst die jüngeren Fans schienen sich der Serie abzuwenden, mit nur noch 1,49 Millionen Menschen wurden 11,3 Prozent erreicht. Die beiden letzten Ausstrahlungen hingegen dürften dem Fan hingegen wieder Mut machen, denn zuletzt konnte Folge 9 sogar wieder soeben die Zwei-Millionen-Marke knacken. Mit 1,79 Millionen in der Zielgruppe generierte man wieder deutlich bessere 13,5 Prozent. Die zwei letzten Episoden vor der Sommerpause konnten erneut überzeugen: 12,3 beziehungsweise 13,8 Prozent Marktanteil generiert. „Der Wendepunkt“ um 21.15 Uhr wurde von 1,92 Millionen Zuschauern gesehen, eine Stunde später blieben 1,68 Millionen Bundesbürger für „Lebenslinien“ dran.
Obgleich insgesamt also ein deutlicher Negativtrend nicht von der Hand zu weisen ist, können die bis dato erzielten Werte durchaus als kleiner Erfolg für den Münchener Sender bezeichnet werden. Immerhin schauten durchschnittlich 2,00 Millionen Menschen aus der Bundesrepublik zu, was zu 6,4 Prozent Marktanteil langte. Dies ist knapp ein halber Prozentpunkt weniger als der momentane Monatsschnitt des Senders. Dass die Serie aber ein sehr junges Publikum anspricht, zeigen die Werte der 14- bis 49-Jährigen: Mit 1,77 Millionen schöpft man nicht nur einen Löwenanteil seiner Zuschauer aus dieser Gruppe, auch der Marktanteil von 13,3 Prozent ist deutlich ansehnlicher als der beim Gesamtpublikum. Bisher liegt der in der aktuellen Fernsehsaison erreichte Schnitt der Sendestation etwa einen Prozent unterhalb dieser Werte.
Dennoch muss festgehalten werden, dass mit einem derartig starken Lead-In und in der Regel schlagbarem Konkurrenzprogramm durchaus noch mehr hätte möglich sein können. Die Daten der letzten Folgen machen dem Zuschauer dennoch Hoffnung auf eine Quotenstabilisierung.