Kirschs Blüten

«Kirschs Blüten»: Frühlingsgefühle

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Nicht nur für Kachelmann begann der Frühling eher heiter bis wolkig. Den Schnee ließen andere verschwinden, resümiert Jürgen Kirsch die Woche.

In der vergangenen Woche war ja ganz schön was los. Das sollte auch jeder mitbekommen haben, sofern er die Flimmerkiste nicht abgeschaltet hatte und sich draußen bei Sonnenschein vergnügte. Die großen Schlagzeilen unter anderem die Klatsch-News. Denn vor allem im Showbiz ging es heiß her. Im wahrsten Sinne des Wortes. Da es eine ganze Menge ist, was da letzte Woche in Sendungen wie «red!», «Stars & Stories» oder «Exklusiv» sowie natürlich auch in den Late-Night-Shows verwurstet wurde, möchten wir es doch an dieser Stelle noch mal chronologisch sortieren. Jörg Kachelmann, der bekannte, sympathische Wetterfrosch der ARD, musste es ja wissen: Der Frühling ist da. Nich erst seit dem kalendarischen Beginn am 20. März, sondern seit letzter Woche auch merklich an den Temperaturen und dem strahlenden Sonnenschein, der wieder durchs Fenster schimmert und sich so im TV-Gerät widerspiegelt, dass man die Sendung, die man gerade verfolgt, nur noch ganz matt sehen kann. Am Nachmittag vielleicht nicht unbedingt das Schlechteste. So fangen Frühlingsgefühle an und hören dann auf, wenn man ins Café fährt, bestellt und eine Latte bekommt.

Hat man sich genug darüber geärgert, dass die Sonne gerade dann scheinen muss, wenn man in aller Ruhe «Familien im Brennpunkt» oder «Richterin Salesch» schauen möchte, macht man sich den Störenfried gerne zum Nutzen und begibt sich fernab der Bildröhre nach draußen ins Freie. Was man dort erleben kann, darauf gehe ich mal nicht näher, wohl aber auf das, was man verpasst, sobald die Kiste ausbleibt. Denn dass Jörg Kachelmann vom Frühlingsbeginn in Deutschland – wenn überhaupt – nur ganz wenig mitbekommen wird, hat man sich niemals vorstellen können. Für ihn war das Wetter eher heiter bis wolkig. Man kennt ihn eben als die männliche „Wetterfee“, die vor der Greenbox rumhüpft und immer weiß, wenns draußen schön wird. Nicht umsonst ist Kachelmann deswegen zum beliebtesten Wetter-Moderator geworden, noch vor Maxi Biever von RTL, die gerne auch mal in ihrer Ansage über den Frühling reimt oder sich über verpatze MAZ-Einspielungen kaputtlacht. Für Kachelmann könnte das vorbei sein. Zumindest wird es nicht so weitergehen wie bisher, denn der Vorwurf der Vergewaltigung, er wiegt in unserer Gesellschaft schwer – egal ob schuldig oder unschuldig am Image bleibt er haften. So wird aus dem sympathische, locker, flockigen Wettermann von der ARD zum bösen Vergewaltiger, der vielleicht zu Unrecht verurteilt, ja vorschnell verurteilt wird. In diesem Fall sollte Alexandra Neldel mit ProSieben vielleicht doch über eine Fortsetzung von «Unschuldig» oder einen weiteren Teil der Filmreihe «Killerjagd» nachdenken. Auch wenn es wenig helfen mag.

Dass der Frühling da ist, haben wir aber nicht Jörg Kachelmann zu verdanken, sondern einem «DSDS»-Kandidaten. Auch wenn das nur spaßig gemeint ist, aber geschneit hat es bei Kandidat Helmut tatsächlich. Mit Kokain ist er rückfällig geworden, fliegt deswegen bei «Deutschland sucht den Superstar» raus. Das Regelwerk bei der Castingshow musste wieder gewälzt werden und ein Nachrücker wurde schließlich auch gefunden. Doch ist es nicht ein Trend, dass künftige Superstar oder momentane Superstars vermehrt wieder zur Droge greifen? Wer hoch hinaus will, sollte es machen wie die ganz Großen. Amy Winehouse, Robbie Williams, sie alle ließen die Finger nicht vom Koks. Aber bei «DSDS» ist es seit Mark Medlock nun mal ein No-Go. Daher: Gute Entscheidung, RTL. Keine Macht den Drogen. Ganz ohne dieses Zeug ist aber Lena Meyer-Landrut schon ganz oben gelandet, denn bei «Wetten, dass…?» stahl sie neben Stefan Raab so manchem Superstar auf Thommys Couch die Show. Warum denn auch nicht? Schlagfertig ist sie und hat auch immer einen guten Spruch parat. Darauf kommt es an im Showbiz. Nicht auf Höhenflügen nach einer frischen Brise durch die Nase. Und vor allem die Originalität ist gefragt. Da soll Bushido zugelangt haben – diesmal aber nicht körperlich, sondern einfach nur – wie vermutlich früher in der Schule – abgeschrieben. Der Vorwurf des Songklaus steht im Raum. Eine bunte Welt in diesem Showbiz. Doch wie haben das die Late-Night-Sendungen im deutschen Land verarbeitet? Mäßig bis gar nicht. Immerhin war wie gerade beschrieben genug Potenzial da, um noch mal eine erstklassige Sendung auf die Beine zu stellen. Aber solange wir lachen können, reicht auch das Zweit- oder Drittklassige. Denn: Hey, es ist Frühling!

«Kirschs Blüten» gehen auch nächste Woche wieder auf - Dienstags nur bei Quotenmeter.de!

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