Hingeschaut

Gute Ansätze, wenig Küche: «Kampf der Köche»

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Vier Folgen der neuen Kochshow hat kabel eins diese Woche im Programm – Kochen und Wirtschaften sind darin gleich wichtig.

«Das perfekte Dinner», «Unter Volldampf», «Fast Food Duell» - Kochshows gibt und gab es im deutschen Fernsehen viele. Um die Menschen nach wie vor vor die TV-Geräte zu locken, benötigen Fernsehmacher gute und vor allem innovative Ideen, die manchmal gar nicht so einfach zu finden sind. kabel eins hatte mit «Kampf der Köche» eine solche. Vier Mal wird das Format in dieser Woche um 19.45 Uhr an den Start gehen und somit einige Zuschauer des «perfekten Dinners» bei VOX abzugreifen versuchen.

Es ist die Sendezeit zu der über etliche Monate hinweg «Unter Volldampf» bei VOX lief – und somit sind die deutschen Zuschauer Kochsendungen durchaus gewohnt. «Kampf der Köche» ist aber gänzlich anders, denn das Format bringt einen bisher nicht sonderlich betrachteten Faktor mit ins Spiel: Den des Wirtschaftens. Für viel Geld kann jeder gut kochen, doch macht ein Koch letztlich auch Gewinn? In der Testwoche duellieren sich Klaus, Leiter von zwei Kochschulen und Mike, der Küchenchef eines Augsburger Restaurants.

Weil es sich bei dem kabel eins-Format um Popcorn-Unterhaltung für den Vorabend handelt, dürfen sich beide Kandidaten vor den Kameras gerne etwas necken, allerdings nicht wirklich bekämpfen. Alles geht harmonisch zu, in der Küche hat man viel Spaß. Einen Kampf sehen die Zuschauer demnach keinesfalls – sie hören allenfalls Sätze wie „Respekt – du liegst vorn“. . Zu Beginn müssen die Köche ein italienisches Restaurant betreiben – im Laufe der Woche werden sie noch die Aufgabe haben gut bürgerlich zu kochen, preiswert und auch teure Menüs an den Mann zu bringen.

Das Kochen an sich spielt bei «Kampf der Köche» erstaunlicher Weise nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es darum, wie viele Gerichte der jeweilige Koch an den Mann bringt und ob er richtig kalkuliert hat. In der Premierenausgaben wurden als Hauptgericht so viele Nudeltaschen bestellt, dass man Ende nicht genug für alle Gäste übrig war – hier wurde also falsch gerechnet. Das Punkte-System ist für eine Vorabendsendung fast etwas zu kompliziert geraten. Letztlich geht es darum, welcher Koch am Ende mehr Gewinn erwirtschaftet ,also wie im echten Leben. Jede Speise (Vorspeise, Hauptgang, Nachspeise) hat einen vom Koch gewählten Preis.

Die Testesser im Restaurant können aber – je nach dem wie es ihnen letztlich geschmeckt – bis zu drei Euro mehr oder weniger bezahlen, was massive Auswirkungen auf den tatsächlichen Gewinn haben kann. Wie sich die Entscheidung der Gäste letztlich aber auswirkt, wird im Format selbst nicht gezeigt. Eingefangen werden lediglich allerhand konträre Stimmen – eine wirkliche Bewertung des Essens durch die Masse wird aber nicht gezeigt. Über dem Ganzen hängt zudem die Frage: Warum das Ganze? Welches Ziel die Köche persönlich verfolgen oder ob es nur ein Wettbewerb „Just for Fun“ ist, ist die Folge über nicht klar. Alles in allem hat «Kampf der Köche» ein gutes Konzept und bietet einiges, das es bislang im deutschen Fernsehen noch nicht gab. Sollte es nach der Testwoche weitergehen – was angesichts der ersten Quoten fraglich ist – sollten die Macher die ein oder andere Schraube aber noch nachjustieren.

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