Bei RTL II gehörte in den vergangenen Wochen der Sendeplatz am Montagabend um 20:15 Uhr der Doku-Soap «Die Mädchen-Gang». Darin sollten junge Frauen, deren Alltag aus Gewalt und Drogen besteht, wieder zurück auf die rechte Bahn finden. Dies geschah mit Hilfe einer völligen Isolation: Drei Wochen lang sollten sie in einem abgeschiedenen Haus leben – begleitet von einem Coaching-Team. Bei den Zuschauern kam das Konzept zunächst gut an: Die ersten Folgen lagen deutlich über dem Senderschnitt.
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Bereits der Start verlief erfreulich: Die erste Folge erreichte am 22. Februar 2010 im Schnitt 1,41 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von guten 4,1 Prozent. In der für RTL II wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten 1,01 Millionen Zuschauer ein, der Marktanteil lag hier bei ebenfalls ordentlichen 7,5 Prozent. In den kommenden beiden Wochen blieb die Gesamtreichweite nahezu konstant, in der Zielgruppe ging es weiter nach oben. So sahen jeweils 1,09 Millionen 14- bis 49-Jährige zu, was dem Münchner Sender einen Marktanteil von sehr guten 8,2 bzw. 8,1 Prozent brachte. Damit war die Spitze jedoch schon erreicht: Ab der vierten Folge zeichnete sich ein Abwärtstrend ab.
So ging es am 15. März auf 1,31 Millionen Zuschauer beim Gesamtpublikum herab, auch der Marktanteil fiel auf 3,8 Prozent zurück. Bei den Werberelevanten waren nunmehr 0,99 Millionen Zuschauer dabei, was einen geringeren, aber weiterhin überdurchschnittlichen Marktanteil von 7,2 Prozent zur Folge hatte. Sieben Tage später schalteten 1,33 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein, in der Zielgruppe blieb die Reichweite dagegen unverändert bei 0,99 Millionen. Der Marktanteil verbesserte sich auf 7,8 Prozent.
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Für die letzten drei Folgen sah es deutlich schlechter aus. Am 29. März wollten die Doku-Soap nur noch 1,05 Millionen Zuschauer sehen, der Marktanteil lag bei 3,3 Prozent sehen. In der Zielgruppe kamen noch 6,5 Prozent zu Stande und dem Senderschnitt damit gefährlich nahe. Eine Woche später wurde dieser schließlich unterschritten: Insgesamt wurden noch 1,01 Millionen Zuschauer erreicht, der Zielgruppenmarktanteil lag bei schwachen 5,0 Prozent. Die Reichweite ging dort auf 0,73 Millionen Zuschauer zurück. Bei der letzten Folge ging es wieder auf mäßige 5,9 Prozent nach oben, 0,79 Millionen 14- bis 49-Jährige schauten zu. Insgesamt wurden wie in der Woche zuvor 1,01 Millionen Zuschauer verzeichnet.
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Dennoch dürfte die Freude beim Münchner Sender etwas getrübt sein, sah es zum Ende hin schließlich immer schlechter aus. Nur die ersten drei Folgen der «Mädchengang» erreichten mehr als eine Million Zuschauer bei den Werberelevanten, die letzten beiden lagen gar unter dem Senderschnitt. Auch bei den Zuschauern ab drei Jahren verlor die Sendung während der acht Folgen knapp 30 Prozent der Zuschauer. Eine zweite Staffel des Doku-Formats ist daher ungewiss.