Die Kritiker

«Sommersturm»

von

Inhalt:


Karen Lund ist eine attraktive, junge Frau in der Blüte ihres Lebens. Neben ihrem Beruf versinkt sie im vertrauten Großstadtleben und der offensichtlich hoffnungslosen Suche nach dem perfekten Mann an ihrer Seite. Ob sie es glücklichen Zufall oder Schicksal nennen soll, als sie ihre Jugendliebe Rune wiedertrifft, weiß Karen nicht. Die alten Gefühle entflammen erneut und so entscheidet sich die Businessdame Rune an den Fjord zu folgen, um dort den ihm hinterlassenen Gutshof zu bewirtschaften.

Die traute Zweisamkeit wird allerdings zügig auf eine harte Probe gestellt: Bei dem Unterfangen das undichte Dach zu richten, stürzt Rune vom Haus und wird anschließend in ein künstliches Koma versetzt. Karen sieht sich nun gezwungen, das Heimwesen selbstständig zu verwalten. Mit der Situation und der Ablehnung der Dorfbewohner überfordert, kommt ihr die Hilfe des Nachbarn Lars Petersen gerade recht.

Darsteller:


Susanna Simon («Dr. Molly & Karl») ist Karen Lund
Harald Schrott («Die Stunde der Offiziere») ist Rune Vigeland
Martin Feifel («Die Geierwally») ist Lars Petersen
Henny Reents («Doktor Martin») ist Tuva Fehn
Peter Franke («Das Wunder von Bern») ist Johann
Barbara Philipp («Blindflug») ist Hilde

Kritik:


Wie oft ist es möglich, von einem gesehenem Film tatsächlich behaupten zu können, dass er derart miserabel ist, dass sich seine Unzulänglichkeit infolgedessen fast unterhaltsam gestaltet? «Sommersturm» ist der zweite Teil der neuen Reihe 'Liebe am Fjord' und obwohl sich derselbe Produktionstab des akzeptablen «Gesang des Windes» für seine Entwicklung verantwortlich zeichnet, kann der Spielfilm nicht im geringsten mit dem Vorgänger konkurrieren. Die durchaus ansehnlichen Leistungen der Hauptdarsteller werden durch vollkommen stümperhafte Dialoge, dilettantische Schnitte und die schlicht mangelhafte Story überschattet.

“Ich musste dich einfach wieder treffen” - “Ich bin da”. Eine weniger neutrale Synopsis der Ereignisse: Karen trifft Rune, Rune ist großartig und Karen verliebt. Gemeinsam ziehen sie auf eine Farm. Rune steigt auf das schadhafte Dach, brüllt etwas wie “Ich bin der König des Himmelsfjords” und stürzt anschließend in die Tiefe. Während er mit ungewisser Zukunft durch Maschinen am Leben gehalten wird, muss Karen sich und die Tiere über Wasser halten. Kann dies wirklich alles sein? Es kann. Eine gewisse Liebenswürdigkeit ist der Iszenierung nicht abzusprechen, doch das einzig überzeugende Element der ersten 20 Minuten ist das Lied 'The Blower's Daughter' von Interpret Damien Rice, das mehrmals angestimmt wird. Vollends im Kontrast zu «Der Gesang des Windes» stehen die übereilten und deplatzierten Schnitte. Rune hält Karen in den Armen, reißt plötzlich den Kopf zur Seite, -Schnitt-, Karen kommt eine Treppe hinauf. Es wirkt, als hätte Rune sie bemerkt, was ob der Tatsache, dass sie sich bei ihm befindet, unmöglich ist. Ohnehin ist die Montage, in deren Rahmen der neue Gutsherr seiner Angebeteten den Hof zeigt, viel zu schnell und unsauber angefertigt worden.

Man sollte meinen, der Zeitraum, den Rune mit Koma und Rehabilitation verbringt, sei der unergiebigste des Filmes, doch als er sich im Rollstuhl in die aufkeimende Beziehung zwischen Karen und dem einfach gestrickten Lars schiebt, wird der Zuschauer den ständigen Wiederholungen überdrüssig. Sowohl Susanna Simon, als auch Harald Schrott haben in der Vergangenheit ihr Talent bewiesen, ein gutes Drehbuch vorausgesetzt. Mit «Sommersturm» haben sich die beiden keinen Gefallen getan, spätenstens nach der Hälfte der Laufzeit von 90 Minuten kann man kaum noch über die Entwicklungen lachen. Die Auflösung haben die Autoren Solrun und Tensing offenbar schlicht der Basis eines Happy Ends geschuldet, Karen entschied sich definitiv für den falschen Mann. Fazit: Ein krasser Rückschritt gegenüber Teil eins, der zweifellos mit reinem Gewissen versäumt werden darf.

Das Erste zeigt «Liebe am Fjord: Sommersturm» am Freitag, den 16. April 2010, um 20:15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/41343
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